Rollstuhlfahrer kritisieren Pläne für Tour
Sie wenden sich gegen das Verbot für Rollstühle an der Bismarckstraße am Toursonntag.
Das Konzept zur Tour de France in Mönchengladbach, wonach Rollstühle entlang der Bismarckstraße am Toursonntag verboten sind, hat für Irritationen gesorgt. Am Tag nach der Pressekonferenz wurde in sozialen Netzwerken viel darüber diskutiert. Betroffene meldeten sich mit dem Hinweis, dass ein generelles Verbot nicht besonders inklusionsfreundlich sei. Für Rollstuhlfahrer gibt es nur einen eigenen Bereich direkt vor der Kaiser-Friedrich-Halle. „Ich würde gerne mit meinen Freunden zusammen den Sprint sehen, das geht aber nicht“, sagte ein Rollstuhlfahrer, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Wolfgang Speen, Stadtsprecher
Albert Sturm, Betreiber der Mönchengladbacher Kontaktstelle des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter und selbst Rollstuhlfahrer, sagte: „Wir sehen es als Diskriminierung, wenn Rollstuhlfahrer komplett ausgegrenzt werden. Wir wären gerne mit eingebunden worden in die Planung.“
Auf der rechten Straßenseite (Blickrichtung Kaiser-Friedrich-Halle) sind Rollatoren und Kinderwagen anders als Rollstühle erlaubt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht, dort sind nur Fußgänger zugelassen.
Die Stadt wies daraufhin, dass beide Seiten der Bismarckstraße aus Sicherheitsgründen in Absprache mit der Polizei für Rollstühle gesperrt sind. „Wir erwarten an Bismarckstraße und Rathenaustraße 20.000 Menschen. In dieser Masse besteht für Rollstuhlfahrer eine klare Gefahr“, sagte Stadtsprecher Wolfgang Speen. „Wir haben für die Verärgerung wirklich Verständnis, aber die Sicherheit aller muss gewährleistet sein.“
Vor der Kaiser-Friedrich-Halle wird Platz für bis zu 25 Rollstuhlfahrer sein. Bei entsprechendem Bedarf könne diese Fläche auch noch vergrößert werden. Dort soll es auch barrierefreie Sanitäranlagen geben, ebenso wie hinter der Kaiser-Friedrich-Halle. Rollstuhlfahrer, die einen Platz in dem Bereich wünschen und auch einen Parkplatz brauchen, müssen sich vorher anmelden unter lena.paschmanns@mgmg.de oder per Telefon unter 02161/252406 (9 bis 16 Uhr).