Schöner Wohnen mit Solar
Sie wandelt in Eicken ein Alt-Viertel in eine Solar-Siedlung um. Ein Vorbild für andere?
Mönchengladbach. Stadt-Umweltdezernent Bernd Kuckels (FDP) klopft sich auf die Schulter: Gleich zwei Gladbacher Projekte habe die Energie-Agentur NRW ins Landesprogramm "50 Solarsiedlungen in NRW" aufgenommen. Neben dem Teilneubau des Giesenkirchener Altenheimes an der Konstantinstraße gehört dazu auch die künftige "Solarsiedlung" an der Eickener Straße/Spielkaulenweg der städtischen Wohnungsbau-Gesellschaft GWSG (Berliner Platz) mit 85 Wohneinheiten.
32 dieser Wohnungen sollen ab Oktober 2008 und vermutlich bis Anfang 2010 nahezu komplett umgekrempelt werden. Bis auf zwei stehen diese Altbauwohnungen aus den 60er-Jahren bereits leer. Die betroffenen Mieter, sagt GWSG-Geschäftsführer Armin Maaßen, zogen in andere Wohnungen der Gesellschaft. Ob sie 2010 in die quasi Neubauten zurückkehren, wird sich zeigen.
Zwar bezahlen sie dann im Vergleich zu vorher (3,60 Euro/qm) mit 4,85 bzw. 5,95 Euro/qm höhere Mieten, doch bei der Nebenkostenabrechnung werde es freudige Überraschungen geben, glaubt Architekt Stephan Brings. Die Kosten fürs warme Wasser bzw. fürs Heizen lägen dann um 35 bis 40 Prozent unter den jetzigen - dank 70 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem Dach und besserer Wärmeisolierung.
Brings’ Büro hat den Altbaukomplex, den die GWSG für 2,4 Millionen Euro von der Stadt kaufte, überplant: Neben energiespendenden Kollektoren entstehen glasbetonte Anbauten, Aufzüge, neue Balkone, Bäder, neue Dächer, barrierefreie Laubengänge, Garagen. Zur Eickener Straße wird neu angebaut - vier Wohnungen, je 60 qm groß, vor allem für Alleinerziehende. Maaßen hofft, dass in die neue, buntere Eickener Siedlung vor allem junge Leute ziehen werden.
Die übrigen 53 Wohnungen des Viertels würden zu einem späteren Zeitpunkt "ähnlich grundsaniert". Der jetzige 1. Bauabschnitt kostet 4,15 Millionen Euro und wird zum Großteil über Kredite finanziert.
Das Eickener GWSG-Projekt, sagt auch Maaßen, sei "zukunftsweisend" in der Stadt. Die Stadtfirma werde nun verstärkt in regenerative Energien investieren - das sei auf Dauer billiger, vor allem für die Mieter.