Der Mönchengladbacher Nordpark: Ein Ort der Emotionen

Im Mönchengladbacher Nordpark hat nicht allein die Borussia das Sagen.

Mönchengladbach. Hier überschlagen sich die Emotionen. Für schwache Nerven ist der Besuch dieses aufregenden Ortes an manchen Tagen nicht empfehlenswert. Nach ihrem Weggang vom Bökelberg hat die Borussia im Mönchengladbacher Nordpark - auf dem ehemaligen Areal der britischen Rheinarmee - ein schmuckes neues Zuhause gefunden.

Seit dem ersten Heimspiel im Juli 2004 hat die Fohlenelf im Gladbacher Norden für zahlreiche Tränen gesorgt - der Trauer beim Abstieg, der Freude jüngst beim Wiederaufstieg in die 1.Bundesliga. Wenn die im August wieder angepfiffen wird, werden beim ersten Heimspiel am 17. August gegen Stuttgart rund 50000 Zuschauer auf den Rängen des Borussenstadions mitfiebern.

Natürlich gibt es auch ein Leben sozusagen neben dem Rasen. Was sich alles hinter den Kulissen des spinnenförmigen Betonbaus an der Hennes-Weisweiler-Allee verbirgt, können Teilnehmer einer 90-minütigen Führung durch das Stadion sehen, die an Wochenenden angeboten wird.

In der Nachbarschaft des Fußballtempels rollt ein etwas kleinerer Ball. Der Hockeypark gilt als größtes und modernstes Hockeystadion Europas. Vor zwei Jahren kämpften hier die weltbesten Spieler um den WM-Pokal.

Jetzt aber Abpfiff - im Nordpark dreht sich nämlich keineswegs alles nur um den Ball. In beiden Stadien hat es bereits Konzerte mit namhaften Künstlern gegeben - Herbert Grönemeyer, Elton John, Juli. Im Hockeypark stehen bald Ich + Ich (22. August), Revolverheld (23. August), Barclay James Harvest ( 24. August) und Comedy-Star Helge Schneider (28. August) auf der Bühne.

Ein Teil der unbebauten Flächen des Nordparks werden mehrmals im Jahr zum Messe- und Marktgelände. So schlägt die Frühjahrsausstellung hier ihre riesigen Zelte auf oder Marktschreier preisen lauthals ihre Waren an. Apropos Ware:

Das Modeunternehmen Van Laack gehört ebenfalls zu den Nachbarn der Borussia. In dem Glasbau an der Hennes-Weisweiler-Allee befindet sich neben der Firmenzentrale auch ein Outlet-Store.

Beschaulich sind die alten denkmalgeschützten Backsteingebäude. Früher dienten sie den britischen Streitkräften als Kasernen- und Verwaltungssitz. Heute haben sich hier zahlreiche Firmen niedergelassen.

Die alte St. Georg Kirche besuchen mittlerweile Feinschmecker: Hier steht der am Niederrhein bekannte Koch Wolfgang Eickes im Hotel Palace St. George am Herd.

Wäre da noch die Kultur. Wo einst tausende Liter Wasser für Notfälle gespeichert wurden, werden heute im Kunstbunker Gemälde verkauft.