Giesenkirchen 2015: Der Widerstand wächst
SPD und Bündnis-Grüne veranstalten Bürgerrunde. Unterschriften gegen Großprojekt von CDU und FDP.
Mönchengladbach. Geht es nach SPD und Bündnis-Grünen, dann sind die ehrgeizigen wie umstrittenen Pläne von CDU/FDP zum Großprojekt Giesenkirchen 2015 zum Scheitern verurteilt.
In einer "großen Bürgerversammlung" (Grünen-Politiker Hajo Siemes) wollen die Oppositionsparteien über die "wahren Pläne" der Mehrheitsfraktion, aber auch über die Vorstellungen von SPD und Bündnis-Grünen zu dem Thema informieren. Die Runde ist für den 7. August, 19.30 Uhr, im Haus Granderath gegenüber der Sportanlage Puffkohlen vorgesehen.
Mittlerweile, sagten am Dienstag Siemes und SPD-Ratsherr Horst-Peter Vennen der WZ, haben Bürgerinnen und Bürger mehrere 1000 Unterschriften gegen das Giesenkirchen 2015 von CDU/FDP gesammelt. Sie sollen nach der Bürgerrunde OB Norbert Bude (SPD) übergeben werden.
Das haben CDU/FDP vor: Die Sportanlagen Puffkohlen, Asternweg und der Parkplatz Kruchenstraße werden aufgegeben und bebaut. Dazu verkauft die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG im Auftrag der Stadt die Flächen an die stadteigene Kreisbau (WZ, 28. Juni).
Die Opposition argwöhnt, dass der Grundstücksverkauf von Stadttochter zu Stadttochter unter Preis erfolge. Folglich könnte die klamme Stadt mehr kassieren als die vorgesehene eine Million Euro, die aus dem ganzen Deal übrig bleiben soll.
Längst beschlossene Sache ist aus Sicht von SPD und Grünen auch das: Nicht nur die Kreisbau baut neue Häuser und Wohnungen auf den drei Großgrundstücken, sondern auch Bauträger, die mit CDU- und FDP-Politikern gerne zusammenarbeiten.
Parallel würde die Kreisbau auf dem verwaisten Areal des geschlossenen Giesenkirchener Freibades eine neue Sportstätte bauen.
Die soll ebenfalls die Kreisbau zum Festpreis von 2,75 Millionen Euro anlegen und bezahlen. Schließlich blieben aus Grundstücksverkäufen zum Beispiel an Bauträger für die Kreisbau Millionen-Summen übrig.
Dagegen sehen die Pläne von SPD und Bündnis-Grünen vor: "Puffkohlen" bleibt, wird aber modernisiert. Der zweite Naturrasenplatz soll mit Kunstrasen belegt werden. Ihr Kompromissvorschlag: "Asternweg" könnte geschlossen und verkauft werden. Mit dem Erlös wäre die Sanierung der Bezirkssportanlage kein Problem mehr. Und, so fordert Siemes: "Das alte Freibadgelände muss als Landschaftsraum unter Schutz gestellt werden."
"Sehr viele Giesenkirchener" und Sportvereins-Mitglieder unterstützten die Forderungen von SPD und Bündnis-Grünen, betont Vennen.
Für Bezirksvorsteher und Ratsherr Frank Boss (CDU) ist Giesenkirchen 2015 "eine einmalige Chance, die uns alle nach vorne bringt".