Schüler geben Unterricht in Erster Hilfe
Das Franz-Meyers-Gymnasium bietet der Kreisbau AG einen kostenlosen Kurs.
Mönchengladbach. Jürgen Meisen war froh über seine Ersthelferausbildung. Die hatte der Vorsitzende der Kreisbau AG gerade frisch absolviert, da sausten ein paar Meter vor ihm auf der Skipiste zwei Männer gegeneinander und blieben liegen. Hätte er die 112 angerufen, wäre ein Hubschrauber gekommen. „So wusste ich, was zu tun war.“ Er sprach die beiden an, erkannte, dass sie nicht bewusstlos sind. „Sie konnten mir ihren Namen nennen und den Wochentag“, erzählt er weiter, so dass eine Gehirnerschütterung auszuschließen war. Nach ein paar Minuten konnten beide ihren Weg fortsetzen.
Die Ersthelferausbildung hatte er gemacht, weil sich nur einer der 25 Mitarbeiter seiner in Giesenkirchen ansässigen Firma dazu bereit erklären wollte. „Zwei sind für uns vorgeschrieben. Da habe ich das selbst gemacht“, und die 50 Euro für den Kurs mit16 Stunden ausgegeben.
In Zukunft will er mehr Ersthelfer in seiner Firma haben. „Wir haben Leute, die auf den Baustellen sind. Die sollen auch mit einer blutenden Wunde umgehen können“, sagt er. Auch die Auszubildenden will er konsequent dahin führen.
Gelegenheit gibt es nun bei einem kostenlose Kurs, der im Franz—Meyers-Gymnasium in Giesenkirchen stattfinden wird unter Leitung von Rainer Syben, Leiter des Schulsanitätsdienstes. „Wir haben an der Schule 60 bis 70 Schulsanitäter“, beschreibt er die Relevanz, die der Dienst unter den 850 Schülern des Gymnasiums hat. Zwölf von ihnen haben sich bereits beim DRK zum Rettungshelfer ausbilden lassen und werden Syben bei der Ausbildung der Kreisbau-Mitarbeiter helfen. „Die können denen dann zeigen, wie man beispielsweise einen Fingerkuppenverband anlegt“, sagt er.
Jan Schaffrath, Schüler aus der 11. Klasse, freut sich schon auf die Aufgabe, die im kommenden Schuljahr beginnt. „Ich habe diese Ausbildung kostenlos bekommen und möchte das genauso weiter geben.“
An der Schule gibt es einen detaillierten Plan, wer in welcher Pause Dienst hat und Rufbereitschaft während der Unterrichtszeit, aber Einsätze sind relativ selten.
Im Gegenzug für den kostenlosen Kurs bekommt die Schule von der Kreisbau AG einen Defibrilator geschenkt. Das Gerät leistet im Falle eines Herzinfarktes schnelle Hilfe und ist einfach zu bedienen. „Die soll es flächendeckend in allen öffentlichen Gebäuden geben“, sagt Meisen.