Schulprojekt: Lehrer lernen experimentieren

Fünf Pädagogen probierten bei der Firma Schlafhorst neue Experimente aus.

Mönchengladbach. Die Rechte-Hand-Regel aus dem Physik-Unterricht. Wie ging die noch gleich? Da war doch was mit Strom und Magnetfeld. So ähnliche ging es am Mittwoch wohl auch fünf Grundschullehrern. Sie waren zu Gast bei der Firma Schlafhorst und ließen sich von Werner Vallen, Ausbilder im Ausbildungsverbund der Firma Experimente rund um das Thema Elektromagnetismus zeigen. Hintergrund des Besuchs: Mit Experimenten im Sachkundeunterricht soll das naturwissenschaftliche Interesse der Kinder geweckt werden. Das Projekt "Warum ist das so? - Experimente in der Grundschule", bei dem Experten Experimente vorführen, soll die Pädagogen dafür fit machen. Vallen hat ein großes Smiley aus Pappe in der Hand. Auf den Mund setzt er eine Schraube, auf die Rückseite einen Magneten. Bewegt man den, wandert auch der Zahn eindrucksvoll hin und her. "Diese Kraft durchdringt den Werkstoff", bringt Vallen das Phänomen auf den technisch relevanten Nenner. Dann bemüht er Kompass-Nadeln, Stabmagneten und erklärt: "Die Magnetisierung in dem Stoff findet bis auf Molekular-Ebene hinein statt." Die fünf Lehrer lauschen andächtig. Nachhilfe im Grundkurs Physik. Vallen geht über zum Elektormagnetismus. Aus einem Gerät, das den Pädagogen noch aus der eigenen Schulzeit bekannt ist, holt er mit zwei besonders gesicherten Kabeln Gleichstrom. Dezentes Kopfschütteln im Auditorium - "Haben wir nicht", ist die einhellige Erfahrung über die Ausstattung der Lehrmittel an ihren Schulen. Vallen schließt die Kabel an eine Spirale aus Kupferdraht, die sich durch eine durchsichtige Plastikscheibe windet. Streut Eisenspäne darauf. Regelt die Stärke, die Spannung. Die Späne richten sich eindrucksvoll aus, entsprechend des magnetischen Feldes, das sich mit Hilfe des Stroms aufbaut. Als er den Strom abschaltet, fällt das Gebilde wieder in sich zusammen. Die Damen wägen ab, wie sie das Experiment in der Schule durchführen könnten: Der Trafo aus der elektrischen Eisenbahn? "Zu unsicher", erteilt Vallen der Idee eine Absage. Die Batterie? "Da hat das letzte Kind noch nicht geguckt, da ist die leer und alles fällt zusammen", so Vallen. Also ebenfalls Fehlanzeige. Der Ausbilder geht weiter zum Wechselstrom und hat sogar noch Experimente zum Drehstrom auf Lager. Die fünf Lehrer folgen ihm bereitwillig und ohne auf die Uhr zu sehen. Zufrieden verlassen sie nach mehr als zwei Stunden den Raum. "Der Mann war super gut vorbereitet", stellt eine der Teilnehmerinnen anerkennend fest. "Es hat mein eigenes physikalisches Hintergrundwissen aufgefrischt und vertieft", gibt sich eine andere von ihnen zufrieden. Nur das Problem, wie sie die Experimente nun an ihren Schulen umsetzen sollen, ist ungelöst.