Polizeischutz für Borussen-Kicker

Randale: Wütende „Fans“ zünden Feuerwerkskörper und brüllen ,Pander raus’. Lage nach Bremen-Spiel bedrohlich.

<strong>Mönchengladbach. Solche Szenen hat es bei Borussia noch nicht gegeben. Während die Profis am Samstag ihre letzte Trainingseinheit neben dem Borussiapark absolvieren, machen sich 150 aufgebrachte VfL-Anhänger vom Fanhaus an der Aachener Straße aus auf den Weg in den Nordpark. In lauten Sprechchören und ausgerüstet mit Feuerwerkskörpern, brüllen sie ihren Unmut über die desolate sportliche Leistung hinaus. Im Mittelpunkt der verbalen Angriffe stehen Sportdirektor Peter Pander und Borussenpräsident Rolf Königs. Noch während die "Fans" unterwegs sind, ist die Polizei darüber informiert, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte. Aus der Fanszene hatte sich eine Frau über Notruf bei der Polizei gemeldet. Im Fanhaus seien Worte gefallen wie "eine härtere Gangart einschlagen" oder "denen zeigen wir es mal richtig".

Während die Polizei mehr als 40 Kräfte ihrer Hunderschaft schickt, alarmiert die Borussen-Geschäftsführung ihre Ordner, um Spieler und Trainerstab zu schützen. Als die aufgebrachten Fans auf Polizei und Ordner am Stadion treffen, suchen die Beamten das Gespräch, um die deutlich aufgewühlte Situation zu beruhigen.

Leuchtkörper werden gezündet, wütende Sprechchöre dringen zu den Spielern auf den Trainingsplatz. Die verkrümeln sich in eine Ecke. Laut Polizei sei "keine Person zu Schaden gekommen, und es gab auch kaum Schäden."

Gestern zeigte sich Borussias Fanbeauftragter Thomas Tower Weinmann "entsetzt" von dieser Fanaktion. "Das geht eindeutig zu weit. Davon distanziere ich mich in aller Form."

Auffällig: Die 36 Stadion-Kameras waren ständig in Bewegung - hauptsächlich in Richtung Nordkurve.

Die Kontrollen. Offiziell hieß es, sie seien vor dem Spiel gegen Bremen "wie sonst auch gewesen". Tatsächlich wurde genauer hingeschaut und durchsucht. Auch die Polizei zeigte mehr Präsenz.

Die Abstiegsangst. Sie ist so groß wie lange nicht mehr. 1999 stieg die Borussia in die Zweitklassigkeit ab. 2001 kam die Wiederkehr. Damals sangen alle: Nie wieder zweite Liga...