1074 Helfer sagen: Jeder kann doch was tun

Freiwilligen-Zentrum: Ob Vorlesen oder als Einkaufshilfe für Senioren – seit zehn Jahren engagieren sich Menschen für Menschen.

Mönchengladbach. Ob Hausfrauen, Senioren, Berufstätige oder Arbeitslose - helfen kann eigentlich jeder. Das beweist das Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach (FWZ), denn hier sind 1074 ehrenamtliche Helfer in verschiedensten sozialen oder kulturellen Bereichen tätig. Eine Zahl, mit der in den Anfängen des Zentrums niemand gerechnet hätte, denn schließlich konnte man nach drei Jahren Arbeit (von 1997 bis 2000) gerade einmal 364 Aktive mobilisieren. Jetzt feiert das Zentrum für Freiwilligkeit sein zehnjähriges Bestehen. Zu diesem Anlass soll es zahlreiche Veranstaltungen geben. Den Anfang macht ein Umtrunk in der Geschäftsstelle in der Passage am Ring in Rheydt am 28. Februar. Auch ein Freiwilligentag ist geplant. "Wir sind stolz, dass es uns noch gibt", erklärt Leiterin Gaby Wienen. Denn zur Gründung 1997 sei die Einrichtung durchaus mit Skepsis beäugt worden. "Man hatte damals im Kopf, dass wir anderen Menschen Arbeitsplätze wegnehmen, indem unsere Freiwilligen in Einrichtungen wie Altenheimen oder Kindergärten tätig sind." Ein Vorurteil, mit dem man noch zu kämpfen habe. "Dabei achten wir darauf, welche Organisation sich meldet und wie das Angebot aussieht", erklärt Wienen. Ein wichtiges Kriteium bei der Auswahl: die gewünschten Arbeitsstundenzahl. "Wenn eine Organisation einen Freiwilligen für 15 bis 20 Stunden die Woche im Haus haben möchte, dann haken wir nach, warum denn keine bezahlte Stelle angedacht wird", erklärt die Leiterin. So komme es vor, dass man Angebote ablehne. "Wir sind zu 85 Prozent im Sozialen tätig, engagieren uns aber auch in den Bereichen Kultur, Ökologie, Sport." So lesen die Freiwilligen in Altenheimen Geschichten vor oder betreuen Kinder bei den Hausaufgaben.