Shakira-Konzert: Lebensfreude pur
Durch Lichtspiele gab es fantastische Blicke auf das Konzert der Kolumbianerin.
Mönchengladbach. Für die Fans von Shakira geht die Sonne auf, als der Star mit strahlendem Lächeln um 20.45 Uhr die Bühne im Hockeypark betritt. Jubelnd und klatschend begrüßen sie die ersten harten Akkorde.
Sie kreischen, als ihr Star breitbeinig in hautengen glänzenden Leggings, in mehr als kniehohen Stiefeln und einer Metallic-Bomberjacke im roten Gegenlicht darauf wartet, ihren ersten Ton mit ihrer unverkennbaren, leicht kehligen Stimme zu singen und später ihre fast blonde Mähne wild schüttelt.
Bunt mischt sie ihre Hits und führt eindrucksvoll vor Augen, wie viele es mittlerweile sind, die im Radio rauf und runter gespielt werden: „Gypsy“ und „She Wolf“ aus dem gleichnamigen Album aus dem Jahr 2009 oder „Hips don’t lie“ aus „Oral Fixation“ aus 2005 genau wie „Whenever, Wherever“ aus ihrem ersten international erfolgreichen Album „Laundry Service“ von 2001.
Für diesen Song holt sie vier junge Zuschauerinnen auf die Bühne, die mit ihr tanzen. Dabei wird deutlich, dass ihre Tanzkünste vielleicht nicht die besten sind, aber ungemein gut beim Publikum ankommen.
Das liegt auch an der tollen Figur, die die 34-Jährige mit dem Waschbrettbauch hat. Aber auch daran, dass sie sich als Weib inszeniert, das sich in jedem Augenblick seiner Herrlichkeit bewusst ist, in der sich an diesem Abend alle sonnen dürfen. „Heute Abend gehöre ich Euch“, hat sie zur Begrüßung nach dem zweiten Lied auf Englisch geflüstert.
Immer wieder wechselt sie ihre Outfits, entledigt sich hinter der Bühne der Stiefel, zieht mitten im Auftrtitt die Jacke aus und zeigt ihren Oberkörper unter einem hautengen asymetrischen goldenen Oberteil. Den dunkelroten, bodenlangen Volantrock, mit dem sie auf die Bühne kommt, schwenkt sie temperamentvoll, bis sie ihn von sich wirft und in knappen Leggings dasteht. Und all das immer im Gegenlicht, das ihre Silhouette zur Statue erhebt.
Wenn sie vom vorderen Bühnenrand zurück geht, rückt die Kamera, die ihren Auftritt weithin sichtbar an die Bühnen-Rückwand projiziert, stets ihre wunderbare weibliche Rückenansicht in den Mittelpunkt.
Viele der Zuschauerinnen haben ebenfalls sexy Outfits für ihren Konzertbesuch ausgewählt: Kurze Röcke, Netzstrumpfhosen und Highheels sind zu sehen. Aus ganz Deutschland sind die Musikfans angereist, kommen aus München und Münster, aber auch aus dem nahe gelegenen Ausland oder Frankreich.
Shakira sprüht vor Lebensfreude und Lebenskraft. Schade, dass der Hockeypark als einer von nur zwei Auftrittsorten in Deutschland mit 8000 Zuschauern nicht ausverkauft ist. Um 22 Uhr geht die Diva zum ersten Mal von der Bühne, kommt aber für weitere Zugaben wieder heraus, singt bis halb elf und endet mit dem Megahit „Waka Waka“, der WM-Fußball-Hymne unter buntem Konfetti-Regen.
Ernüchterung gibt es dann für viele Zuschauer im Auto. Der Verkehr fließt nicht ab. Im Schneckentempo geht es von den Parkplätzen auf die Straße Am Nordpark, von dort aus nur schlecht auf die Aachener Straße.