Sinkende Zahlen: Weniger Schüler

Immer weniger Geburten, das heißt am Ende auch: Bei den Schulen selbst muss gestrichen werden. Zu den auslaufenden Hauptschulen werden wohl weitere kommen.

Mönchengladbach. Der Rückgang der Schülerzahlen wird ab 2014 die Schullandschaft massiv verändern. Im Jahr 2014 wird es nur noch etwas mehr als 2000 Schulanfänger in Mönchengladbach geben - im Jahr 2000 waren es noch mehr als 3000i-Dötzchen.

Ein Rückgang von 33 Prozent in 14 Jahren ist keine Kleinigkeit. "Achtzig Prozent dessen, was geschieht, ist der demografischen Entwicklung geschuldet. Das wird leider häufig vergessen", sagt Schuldezernent Gert Fischer und spielt auf Diskussionen um Schulschließungen in der Stadt an.

Der dramatische Schülerrückgang hätte schon früher eingesetzt, wenn das Einschulungsalter nicht in kleinen Schritten auf fünf Jahre gesenkt worden wäre. Dadurch wurde in den vergangenen Jahren mehr als ein Jahrgang eingeschult, der Rückgang dadurch kompensiert. Die rückläufigen Schülerzahlen machen sich naturgemäß erst in den Grundschulen bemerkbar, bevor sie 2018 auch die weiterführenden Schulen erreichen.

Insgesamt bedeutet das, dass auch in den weiterführenden Schulen zehn bis zwölf Klassen weniger gebildet werden können und dass auf Dauer drei bis vier Schulen in Mönchengladbach überflüssig werden. "Und das wird alle Schulformen betreffen", sagt der Schuldezernent.

Die Hauptschulen werden besonders betroffen sein. Schon heute besuchen nur 16 Prozent der Mönchengladbacher Schüler einen Hauptschule. Von diesen wiederum hat nur ein Drittel diese Schulform auch gewählt, alle anderen wurden von den Gesamtschulen abgewiesen.

Bereits beschlossene Sache ist die auslaufende Auflösung der drei Hauptschulen Asternweg, Eicken und Wickrath mit Beginn dieses Schuljahres. Noch weiterreichend wären wohl die Entwicklungen an den Hauptschulen, wenn es eine sechste Gesamtschule geben sollte. Klar ist auch, dass die Regelzügigkeit der Katholischen Hauptschule Neuwerk auf zwei Züge gesenkt wird.

Während die Entwicklung bei den Hauptschulen absehbar ist, lässt sich bei den Förderschulen keine genaue Vorhersage machen. Zum einen steigt die Anzahl der Schüler mit Förderbedarf ständig an, zum anderen geht der Trend hin zur so genannten Inklusion, dem gemeinsamen Schulbesuch behinderter und nicht behinderter Kinder.

In Mönchengladbach besuchen bisher 100 Kinder statt der Förderschule integrative Lerngruppen in Regelschulen. Vier Hauptschulen und die Gesamtschule Volksgarten bieten solche Gruppen an. "Alle anderen Schulen weigern sich noch, integrative Lerngruppen einzurichten", bedauert Walter Steinhäuser, der für die Hauptschulen zuständige Schulaufsichtsbeamte, "dabei zeigt die Erfahrung, dass das gemeinsame Lernen eine Bereicherung für die Schule ist."