SPD: Margarethengarten soll ins Westend

Ende des Jahres muss der Gemeinschaftsgarten des Vereins Waldhaus 12 einem Neubau weichen. Dann könnte er auf das Gelände der Grundschule Knopsstraße umziehen.

Foto: Isabella Raupold

Das Versprechen besteht unverändert: Wenn der Margarethengarten seinen jetzigen Standort an der Ecke Margarethen-, Eickener- und Steinmetzstraße wegen eines geplanten Neubaus verlassen muss, soll zeitnah eine Ersatzfläche angeboten werden. Das haben Politiker, Stadt und EWMG immer wieder betont. Denn das Projekt ist mehr als eine Brachfläche, auf der nur Gemüse angebaut wird: Der Margarethengarten als erster urbaner Gemeinschaftsgarten in der Stadt mit seinem „Ladenlokal“ an der Eickener Straße steht seit rund vier Jahren für eine soziokulturelle Entwicklung, von der Eicken, das Gründerzeitviertel und die hier lebenden Menschen enorm profitiert haben. Deshalb muss die neue Heimat des Gartenprojekts mehr sein als nur eine derzeit nicht genutzte leere Fläche.

Die SPD bringt jetzt einen Standort ins Gespräch, den sie dem Verein Waldhaus 12 als Träger des Margarethengartens anbieten will: den Stadtteil Westend mit der aufgegebenen Grundschule an der Knopsstraße. „Das ist nach unserer Meinung ein guter Platz fürs urbane Gärtnern. Das alte Schulgebäude könnte man für offene Kulturarbeit nutzen. Das gesamte Gebiet mit Westend, Waldhausen und Speick wird davon enorm profitieren“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs. In der Tat hat dieser Standort Charme: Er liegt relativ zentral, es gibt mit dem Schulgebäude entsprechende Räumlichkeiten. Und der Bereich könnte jungen Menschen gefallen, weil er bodenständig geprägt ist und keinen Schicki-Micki-Status genießt. Heinrichs: „Hier könnte sich eine neue kreative Szene mit großer Strahlkraft entwickeln.“

Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender

Was der Verein Waldhaus 12 von diesem Areal hält und ob er „Maggie“, wie der Margarethengarten liebevoll genannt wird, dorthin verlagern wird, hat die SPD noch nicht ausgelotet. Man will jetzt in entsprechende Gespräche einsteigen und da die EWMG mit ins Boot nehmen. Der Verein Waldhaus 12 könnte als alleiniger Träger Zuwachs bekommen. Denn die Erfolge von „Maggie“ haben der Bewegung gut getan und die Kräfte gebündelt. „Es haben sich auch andere Vereine an uns gewandt, die einen geeigneten Raum für Kultur suchen. Ein gemeinsamer Standort ist durchaus wünschenswert“, sagt Nadège Ribitzki, Vorsitzende des Vereins Waldhaus 12. Wichtig ist es ihr und ihren Mitstreitern, dass der Verein innerstädtisch bleibt, „da, wo die Menschen sind“.

Auch wenn der Blick bei allen Beteiligten nach vorn geht: Derzeit heißt es auch Abschied zu nehmen, danke zu sagen und — und Erfolge zu feiern. Das soll am 24. September mit einem Fest im Margarethengarten und einer bunten „Tanzdemo“, die wie eine Kulturparade durch die Innenstadt ziehen wird, passieren.