Stadt könnte noch im Sommer den Rheydter Bahnhof kaufen

Stadttochter EWMG und Bahn sind sich im Grundsatz einig. Bis zu baulichen Veränderungen dauert es aber noch Jahre.

In den Kauf des Rheydter Bahnhofs kommt Bewegung. Die EWMG und der städtische Planungsamtsleiter Jürgen Beckmann, die gemeinsam die Gespräche mit der Deutschen Bahn führen, haben weitgehende Übereinstimmung mit der Bahn erzielt. „Im Prinzip sind wir uns einig“, sagt EWMG-Prokurist Reinhard Schnabel. Kurz vor oder kurz nach den Sommerferien könnte der Kauf über die Bühne gehen.

Beide Seiten haben noch keine Einigung erzielt, welchen Preis die EWMG für das Gebäude zahlen muss. Der Verkehrswert liegt laut Gutachten zwar bei dem symbolischen Preis von einem Euro. Doch dafür wird ihn die EWMG nicht bekommen. „Es wird am Ende ein Nullsummenspiel werden“, sagt Schnabel. Das heißt: Die EWMG zahlt zwar einen höheren Preis, holt die Summe aber wieder herein, weil sie die Mietzahlungen der Pächter bekommt. Derzeit sind das eine Buchhandlung, ein Bäcker und ein Reisebüro. Schnabel: „Die Mietverträge laufen teilweise bis 2017. Deshalb rechnet sich das für die Stadt.“

Das Team Beckmann/Schnabel dämpft aber auch die Erwartungen derjenigen, die davon ausgehen, dass das Bahnhofsgebäude bereits im nächsten Jahr dem Erdboden gleich gemacht wird und 2017 ein Neubau entsteht. „Wir gehen davon aus, dass es drei oder vier Jahre dauert, bis bauliche Veränderungen vollzogen werden können“, sagt Schnabel. Denn noch gibt es keinen städtebaulichen Rahmenplan.

Die Politiker verlangen einen Architekten-Wettbewerb. „Es wird mehr als anderthalb Jahre dauern, bis neues Baurecht geschaffen ist und der Architekten-Entwurf vorliegt, den die Jury ausgesucht hat. Dann erst können wir damit beginnen, einen Investor zu suchen“, sagt Schnabel.

Der Zustand des Rheydter Hauptbahnhofs ist seit vielen Jahren ein Ärgernis. Die Deutsche Bahn hat sich darauf konzentriert, den Gladbacher Hauptbahnhof zu sanieren. Nach langem Hin und Her war sie bereit, das Bahnhofhaus zu verkaufen.