Kindswohlgefährdung Stadt-Mitarbeiter von Familienclan bedroht

Sie wollten drei Kinder in Obhut nehmen.

Foto: Knappe

Mönchengladbach. An der Salierstraße ist am Montag die Situation bei einer Inobhutnahme wegen Kindeswohlgefährdung eskaliert. Mitarbeiter des Jugendamtes wollten drei Kinder aus einer Wohnung holen. Plötzlich standen sie einem wütenden Familienclan gegenüber. Immer mehr Menschen stellten sich ihnen in den Weg und bedrohten die städtischen Mitarbeiter massiv. Zum Schluss sollen sich 50 bis 60 Menschen auf der Straße vor dem Haus befunden haben, in dem die Familie wohnt.

Die alarmierte Polizei schickte ein starkes Aufgebot. Anwohner sprachen von zehn bis 15 Streifenwagen. „Das Ordnungsamt hatte uns gerufen. Wir leisteten Amtshilfe. Das massive Polizeiaufgebot war erforderlich, weil die Situation ähnlich aggressiv war, wie man es von den libanesischen Familien-Clans kennt“, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings handele es sich hier um eine Familie mit deutschen Wurzeln.

Eine Jugendamtsmitarbeiterin wurde bei dem Angriff von einem Mitglied des Clans verletzt. Sie erhielt einen Schlag gegen die Schulter, brachte aber ihren Auftrag zu Ende: Die drei Kinder wurden in städtische Obhut gebracht.

Zunächst hatte die Polizei Befürchtungen, dass es zu weiteren Eskalationen an den Jugendämtern kommt. Zur Vorsicht fuhren regelmäßig Streifenwagen an den Büros vorbei. Wie ein Stadtsprecher sagte, hätten die städtischen Mitarbeiter einen Termin bei der Familie gehabt. Sie seien besonders geschult für solche Einsätze. Inobhutnahmen seien oft brenzlig. Aber diese Situation sei besonders bedrohlich gewesen.