Verletzte in Hamburg: Wie gefährlich ist der City-Slide?

Am 23. August wird eine sehr große Wasserrutsche auf der Hindenburgstraße aufgebaut.

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Es klingt nach viel Spaß: Am 23. August will die City Slide Event GmbH eine riesige Wasserrutsche auf der Hindenburgstraße aufstellen, die die Besucher gegen ein Eintrittsgeld von 20 bis 25 Euro herunter rutschen können. Allerdings häuft sich nun die Kritik an dem Veranstalter mit Firmensitz in Hürth.

Nachdem er zunächst für das Event in Gladbach Tickets verkauft hatte, bevor überhaupt eine Veranstaltungsgenehmigung durch das Ordnungsamt vorlag, gab es nun bei einem City Slide in Hamburg Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen und Kreislaufkollapse. Wie das „Hamburger Abendblatt“, die „Hamburger Morgenpost“ sowie zahlreiche Event-Besucher auf Facebook berichten, soll der Veranstalter mit den hohen Temperaturen am Veranstaltungswochenende überfordert gewesen sein. Um lange Wartezeiten in der prallen Sonne zu vermeiden und die Zahl der Kreislaufzusammenbrüche zu reduzieren, habe der Veranstalter schließlich den Abstand zwischen den Rutschern verkürzt. Dadurch sei es zu Kollisionen im Auffangbecken gekommen — mit teils schmerzhaften Folgen. „Die Situation war so angespannt, dass das DRK seine Kräfte von 15 auf 38 und von zwei auf sechs Rettungswagen erhöhte“, schreibt das „Hamburger Abendblatt“.

Der Veranstalter gibt auf Anfrage Fehler zu: „Das Ausmaß der Hitze mit über 38 Grad hat uns überrascht. Leider konnten wir kurzfristig nicht ausreichend Sonnenschirme und schattenspendende Zelte oder Pavillons organisieren, um die Besucher und Ordnungskräfte vor der Hitze zu schützen. Wir haben insgesamt 8000 Dosen Eistee und mehrere Kisten Wasser gratis verteilt, um für Abkühlung zu sorgen.“ Zu den Verletzungen im Pool sei es gekommen, weil auch das Sicherheitspersonal Hitzschläge erlitten habe und behandelt werden musste. „Deshalb konnten dann auch übermütige Rutscher teilweise ungehindert auf die Rutsche hüpfen, was die Wartezeiten für alle in der Schlange verlängert hat und auch Zusammenstöße im Auffangpool zur Folge hatte.“

Die Stadtverwaltung Mönchengladbach hat angesichts der Ereignisse in Hamburg nun ein Schreiben an den Veranstalter verschickt, in dem sie diesen auffordert darzulegen, wie er die Sicherheitslage in Gladbach verbessern will. „Sollte die Sicherheitslage weiterhin unabsehbar bleiben, kann das Ordnungsamt die Genehmigung natürlich zurückziehen“, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten.

„Zukünftig werden wir uns weitaus früher um genügend Schirme und Sonnenschutz kümmern, damit so etwas nicht mehr vorkommt. Ebenso wird die Rutsche am Rand von so genannten Mannesmanngittern umgeben sein, damit niemand mehr unkontrolliert von außen hereinspringen kann. Darüber hinaus haben wir alle 50 Meter geschultes Personal, das die Rutsche zusätzlich bewacht“, erklärte der Veranstalter.