Kampf gegen Hundekot: Stadt stellt Tütenspender auf

Die Viersener CDU hatte die Verwaltung aufgefordert, Maßnahmen zu prüfen, was die Stadt gegen die Verunreinigungen unternehmen kann.

Foto: Busch

Viersen. Die einen nennen sie „Tretminen“, die anderen bezeichnen sie als „Würstchen“, für viele sind es einfach nur „Sch...haufen“. Doch egal, welche Namen die Hinterlassenschaften von Hunden auch bekommen, sie sind und bleiben ein Ärgernis für jeden Straßennutzer.

Genau das nahm die CDU in Viersen zum Anlass, einen Antrag in den Ausschuss für Ordnung und Verkehr einzubringen, in dem die Verwaltung aufgefordert wurde, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Verunreinigungen durch Hundekot verringert werden könnten.

Jo Classen, Juwelier, der an der Hauptstraße in Eigenregie einen Tütenspender betreibt

„Es ist leider so, dass eine Minderheit der Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht eliminiert. Das ist mehr als nur unschön und führt nachvollziehbar zu massiven Beschwerden seitens der Bürger“, sagt CDU-Ratsherr Ralf Robertz. „Es ist ein Problem, wie es auch der Vandalismus an öffentlichem und privatem Eigentum darstellt, der ebenfalls von einer Minderheit begangen wird, aber nichtsdestotrotz ins Auge springt. Das wilde Ablegen von Müll fällt auch in diese Kategorie.“

Die CDU plädierte im Fall des Hundekots an die ordnungspolitische Verantwortung der Stadt. Der Auftrag, den die Verwaltung aus der Ausschusssitzung mitgenommen hat, bekommt nun ein Gesicht. Die Stadt wird in allen Viersener Ortsteilen Hundekottütenspender aufstellen — und zwar jeweils dort, wo es die meisten Beschwerden gegeben hat.

Es handelt sich dabei um einen Versuch, der auf ein halbes bis dreiviertel Jahr angelegt ist. In dieser Zeit soll geprüft werden, ob es zu einem spürbaren Rückgang der Verunreinigungen kommt.

Nun ist der Versuch nicht der erste dieser Art. Vor rund zehn Jahren startete FürVie ebenfalls eine solche Aktion und hing in Viersen mit entsprechender Genehmigung besagte Tütenspender auf. „Wir haben sie vier oder fünf Jahre betrieben“, erinnert sich Hans-Willi Pertenbreiter. Unter anderem führte ein massives Problem zu einem Stopp der Aktion. Aus den Spendern verschwanden die Tüten gleich rollenweise.

Etwas, was Jo Classen vom gleichnamigen Juweliergeschäft an der Hauptstraße in Viersen nur bestätigen kann. Er betreibt nämlich einen der ehemaligen FürVie Tütenspender in Eigenregie. „Ich bestücke ihn regelmäßig auf eigene Kosten und muss auch immer wieder feststellen, dass Personen eine ganze Rolle auf einmal einstecken. Es handelt sich dabei sogar um Leute, die gar keinen Hund haben“, berichtet Classen. Sieht er so etwas, spricht er die betreffende Person an. Generell stellt der Geschäftsmann fest, dass der Spender gut angenommen wird. Er bekomme von vielen Bürgern Lob zu hören.