Stadt weitet Kita-Betreuung aus

Die Nachfrage nach 35- und 45-Stunden- Plätzen wird immer größer. Die Stadt reagiert nun.

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2755 Kinder werden in Mönchengladbach ab August erstmals eine Kita besuchen oder erstmalig von Tagesmüttern betreut. 1281 Kinder davon sind unter drei Jahre und 1474 Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahre alt. Die Nachfrage nach Tagesplätzen mit großem Betreuungsumfang steigt weiter an. „Der Betreuungsblock von 25 Stunden in der Woche wird kaum noch gebucht“, sagt die zuständige Dezernentin Dörte Schall. Deshalb sei die Zahl der Plätze mit dem kleinen Betreuungsumfang für das kommende Kindergartenjahr auch reduziert worden, stattdessen wurden zusätzliche Plätze für mehr Kita-Stunden eingerichtet. „Immer mehr Eltern wünschen sich eine Übermittag-Betreuung“, weiß Dörte Schall, „und am meisten gefragt sind die 45-Stunden-Plätze. Denn für berufstätige Eltern ist die 35-Stunden-Betreuung für Kinder schon zu knapp“.

Das Angebot in den Tageseinrichtungen sieht jetzt so aus: Für 25 Betreuungsstunden gibt es 321 Plätze (Vorjahr 350), für 35 Betreuungsstunden 3396 Plätze (Vorjahr 3525) und für 45 Betreuungsstunden 4406 Plätze (Vorjahr 4069). Die Stadt hat zwar ihr Angebot an Kindergartenplätzen von 7944 auf 8123 ausgebaut, trotzdem ist die Versorgungsquote weiter kritisch. Bei der Betreuung für unter Dreijährige liegt sie gerade einmal bei 39,3 Prozent, für die Drei- bis Sechsjährigen bei 91,3 Prozent. Fälle, dass Eltern klagen, weil ihr Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nicht erfüllt wird, hat es in der Stadt bis jetzt noch nicht gegeben. Das liegt aber wohl auch daran, weil die Plätze ab August zwar eigentlich schon vergeben sind, aber das Nachrückverfahren noch läuft. Alle Eltern, die eine Absage für ihre Wunsch-Kita bekommen haben, haben gleichzeitig eine Aufforderung erhalten, alternative Betreuungsplätze zu nennen. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich in diesem zweiten Verfahren weniger Eltern melden. Sie warten lieber ein Jahr, um ihr Kind dann doch in der Wunsch-Kita unterbringen zu können“, sagt Dörte Schall.

Dass es doch noch zu Klagen kommt, ist also nicht ausgeschlossen. Und das könnte für die Kommune teuer werden. Denn Eltern können Schadenersatz verlangen, wenn sie durch den fehlenden Kindergartenplatz nicht arbeiten gehen können. Um dem vorzubeugen, will die Stadt neue Kindergärten bauen lassen. Aktuell wurden sechs neue Einrichtungen genehmigt.

Innerhalb des Stadtgebietes gibt es heute insgesamt 132 Kindertageseinrichtungen verschiedener Träger mit insgesamt 390,25 Gruppen. Hiervon werden von der Stadt Mönchengladbach 38 Kindertageseinrichtungen mit 140,5 Gruppen betrieben. Das Platzangebot für unter Dreijährige in Kindertagesstätten konnte von 1664 auf 1753 Plätze und somit um 89 Plätze ausgeweitet werden. Neben den 1753 Plätzen für Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen stehen weitere 388 Plätze innerhalb der Tagespflege und 233 Plätze in Lena-Gruppen zur Verfügung. Insgesamt sind somit 2374 (2148) Plätze für Kinder unter drei Jahren vorhanden. Eltern, die sich über eine Tagespflegebetreuung infomieren lassen wollen, können das telefonisch bei Angelika Holz unter 02161/25 3536.

Das Platzangebot für Drei- bis Sechsjährige in den Kindertagesstätten konnte von 6280 auf 6389 Plätze um 109 Plätze erhöht werden. Der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie arbeite mit Hochdruck daran, für die vorhandenen Plätze die Betreuungsverträge mit den Eltern abzuschließen, sagt Dörte Schall. Die Koordinierungsstelle des Fachbereichs ist telefonisch unter 02161/253325 oder per Email an KitaNavigator@moenchengladbach.de zu erreichen.