Studenten-Buden in der City
Die städtische Kreisbau will, aber darf sie auch?
Mönchengladbach. Für das Millionen-Projekt „Studenten-Wohnungen“ in Rheydt hat es schon mehrere (erfolglose) Anläufe gegeben. Heute, im nichtöffentlich tagenden Stadtausschuss für Finanzen, wird’s einen weiteren Versuch geben. Angesichts der derzeit wechselnden Mehrheiten wegen der nicht mehr existierenden Polit-Ampel ist ungewiss, ob die städtische Kreisbau AG loslegen kann.
Die will nämlich da, wo es nach Meinung von Rheydter SPD-Politikern dringend geboten erscheint, ein Haus für Studenten bauen. 80 bis 120 Wohnungen sind auf dem 2500 Quadratmeter-Grundstück im Bereich Friedrich-Ebert-Straße/Kloetersgasse geplant, quasi neben der Passage am Ring, die der Kreisbau gehört.
OB Norbert Bude (SPD) wirbt in den Beratungsunterlagen für die Politiker für das Projekt. Er spricht, ja fordert „hochwertige Architektur“ für die Kulisse des Eingangsbereichs der Rheydter Innenstadt Friedrich-Ebert-Straße/Rheydter Ring.
Dies will die Kreisbau wohl erfüllen. Sie plant einen Architektenwettbewerb mit dem Titel „Experimentelles Bauen mit temporärem studentischen Wohnen“.
Zum Einen gäbe es Zuschüsse vom Land, zum Anderen könnte man die rund 20 Quadratmeter großen „Buden“ um weitere vergrößeren. Dann wären sie nach Ablauf der Bindungsfrist geeignet für ältere Menschen und/oder Behinderte.
Da es noch keine Pläne geben kann, weiß man bei der Kreisbau auch nicht genau, wie hoch die Kosten des Bauprojektes sind und ob nicht vielleicht im Erdgeschoss auch Läden eingerichtet werden. Rund 30 000 Euro für den Architekten-Wettbewerb hat die Firma bereit gelegt.
Der Finanzausschuss soll entscheiden, ob die Kreisbau das 2500-Quadratmeter-Areal für rund 750 000 Euro von der Stadt kaufen kann. SPD/Grüne wollen verkaufen, CDU und FDP aber nicht. Folglich gibt es wohl keine Mehrheit — und wieder einen Anlauf.