Studie: Gladbach schlägt Düsseldorf
Ranking: Käufer finden nach einer Studie zu Top-Einkaufslagen das zweitgrößte Mode-Angebot an der Hindenburgstraße.
Mönchengladbach. Modebewusste Käufer finden laut einer Studie des am Mittwoch neu erschienenen Brockhoff-Atlas für Immobilien das bundesweit zweitgrößte und das landesweit größte Angebot in Mönchengladbach. Demnach hat die Hindenburgstraße mehr Textilgeschäfte als die Düsseldorfer Kö. Anders als vermutet schlägt die Hindenburgstraße Düsseldorf erneut, wenn es ums Schuhe-Kaufen geht.
In insgesamt neun Kategorien ist die Hindenburgstraße acht Mal unter den ersten zehn. "Das zeigt, dass der Branchenmix gut ist. Und es muss absolutes Ziel der Politik sein, dass zu erhalten", sagt OB Norbert Bude (SPD). In seiner Stimme schwingt ein wenig Verwunderung ob des guten Ergebnisses mit, als er von der WZ über die Studie erfährt - sagen will er das freilich nicht.
Dass Mönchengladbach nur mit der Hindeburgstraße vertreten ist (Köln gleich mit drei Straßen), bedeutet auch, dass es in Gladbach nur eine absolute Top-Lage gibt. Rheydt ist da bei unabhängigen Bewertern abgeschlagen.
"Das bestätigt, was alle Vernünftigen längst wissen", sagt Bude. "Dennoch gibt es für Rheydt den Anspruch, den Bedarf und das Recht das Innenstadtkonzept weiter konsequent zu verfolgen." Daher sei das auf der Prioritätenliste in der Verwaltung gleichwertig mit dem Einkaufszentrum am alten Stadttheater.
Auch beim Gladbacher Einzelhandelsverband wird man sich das Ergebnis der Studie wohl einrahmen, so groß war dort die Freude. "Es zeigt, dass die Vielfalt in der Gladbacher Innenstadt weitaus höher ist, als viele das persönlich wahrnehmen. Es gibt einen für unsere Stadt richtigen Mix an Waren und Preisen", sagt Nora Timmerbeil.
Eine große Warnung gibt es in der Studie allerdings auch und die trifft auf das geplante Einkaufscenter zu. "In den meisten Fällen gelingt es nicht, die Center gut zu integrieren. Der Verfall von Mieten und Werten bekommt dann eine Eigendynamik", sagt Eckhard Brockhoff.
Allerdings hat die Studie lediglich quantitativ den Bestand der Geschäfte auf den einzelnen Top-Lagen-Straßen erhoben. Auf die Qualität der Geschäfte ist dabei nicht geachtet worden. So bedeutet Platz eins bei den Elektronikgeschäften eben auch, dass dies viele Handygeschäfte sein können. Auch lässt die Studie die Situation abseits der Top-Lage außer Acht. "Da bietet Düsseldorf dann doch mehr Einkaufsmöglichkeiten", gibt ein Stadtsprecher zu.