Tiere segnen auf der Mon Ro Ranch: Gottes Hilfe für Hunde und Co.
Einmal im Jahr werden Tiere gesegnet.
Mönchengladbach. Eigentlich ist der kleine Yorkshire-Terrier Robby ein wasserscheuer Rüde, doch als sich Pater Theodardus zu dem Hund hinunter beugt und seinen Kopf mit einigen Tropfen Weihwasser beträufelt, hält er ungewöhnlich still. „Normalerweise ist er ein kleiner Rabauke und lässt sich nichts gefallen“, sagt seine Besitzerin Ute Langen.
Die beiden waren neben vielen anderen Hunden und deren Besitzer am Wochenende zu Gast bei der Tiersegnung auf der Mon Ro Ranch in Mönchengladbach Merreter. Pater Theodardus, der dem Karmeliter-Orden angehört, kommt einmal im Jahr auf den Gnadenhof von Monika Kremers, um die Tiere zu segnen. „Ich finde, dass es nicht Schaden kann, wenn der liebe Gott ein Auge auf die Tiere hält“, sagt die Besitzerin der Mon-Ro-Ranch. „Sie haben ein besseres Leben verdient, als das, was sie vorher hatten. Und dazu brauchen sie Hilfe. Warum also nicht vom lieben Gott?“, sagt sie voller Überzeugung.
Kremers und ihre wenigen ehrenamtlichen Helfer setzen sich seit vielen Jahren für Tiere ein, die ausgesetzt und misshandelt wurden, krank oder alt sind. „Solange alles okay ist, sind Tiere wunderbar-leicht zu pflegen. Aber wenn sie alt werden und kränkeln, wird es anstrengend und kompliziert für viele Besitzer. Die Tiere werden an Autobahnen ausgesetzt und sind sich alleine überlassen“, erzählt Kremers.
Um solche Notfallsituationen zu vermeiden, wurde 2005 der Pferdeschutzhof Mon Ro Ranch e.V. gegründet, auf dem mittlerweile über 100 gerettete Tiere aller Art leben. „Es ist unvorstellbar, was manche Tiere durchmachen mussten“, sagt Ute Langen und lobt die Arbeit der Ehrenamtlichen: „Da ist es toll, dass sie auf dem Hof von Monika wenigstens noch die restliche Zeit ihres Lebens unbeschwert verbringen können.“ Sie habe ihren Hund zwar nicht von der Mon Ro Ranch, aber auch er habe einiges bei seinen Vorbesitzern mitgemacht. „Deshalb bin ich mit ihm hierhergekommen“, sagt die Hundebesitzerin. „Die Weihung soll der symbolische Start in sein neues Leben sein.“
Robert Schuster, der mit seiner Tochter Lea und der Australian Shepard Hündin Luna gekommen ist, ist zum ersten Mal bei der Tiersegnung. Ganz im Gegensatz zu seiner Tochter. „Sie war letztes Jahr mit ihrer besten Freundin hier und so begeistert, dass wir uns auch einen Hund angeschafft haben. Wir haben Luna aus Spanien und sie hat sehr gelitten“, erzählt Schuster. „Als ich Luna gesehen habe, habe ich mich sofort in sie verliebt“, ergänzt seine Tochter. „Und den Namen habe ich auch ausgesucht“, sagt Lea.
Um die Tiere ernähren zu können, ist der Hof auf Spenden angewiesen. „Es kommt in der Welt vor allem auf die Helfer an — und auf die Helfer der Helfer. . .“, zitiert Monika Kremers den Theologen und Arzt Albert Schweitzer.