Unfall mit gefährlichen Stoffen: Feuerwehr übt schwierigen Einsatz

Verantwortliche sind mit dem Vorgehen der Einsatzkräfte zufrieden.

Foto: Feuerwehr

Nettetal. Unter den Augen zahlreicher Bürger hat die Feuerwehr Nettetal eine umfangreiche Übung im Industriegebiet Herrenpfad-Süd absolviert. Im Mittelpunkt stand der Umgang mit Gefahrgut. Ausgewählt hatte die Wehr dafür das Firmengelände der Firma Croda.

Zu den brisantesten Einsätzen der Feuerwehr zählen Zwischenfälle im Zusammenhang mit gefährlichen Stoffen. Einsatzablauf und taktisches Vorgehen sind komplizierter als beim klassischen Brandeinsatz. Bereits bei der Anfahrt muss festgelegt werden, wo welche Fahrzeuge abgestellt werden, wo eine Absperrung eingerichtet wird und mit welchen Stoffen es die Einsatzkräfte zu tun haben. Danach richtet sich der gesamte weitere Einsatz. Zu den Aufgaben gehört auch die Einrichtung eines Raumes, in dem Opfer untergebracht und möglicherweise ein Dekontaminationsbereich eingerichtet werden.

Das Szenario: Beim Umfüllen an der Lade-Rampe war aus einem Behälter Furan ausgetreten. Bedingt durch die narkotisierende Wirkung des Stoffes verletzten sich mehre Personen. Nach der Alarmierung der Feuerwehr traf zunächst der Löschzug Kaldenkirchen ein. Zugführer Heinz Georg Lenssen entschied sich, weitere Einsatzkräfte anzufordern: Die Löschzüge Breyell und Schaag verfügen über das Equipment für Gefahrgutunfälle. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung wurde außerdem der Löschzug Leuth alarmiert.

Für die vorrangige Rettung verletzter Personen sorgte der Löschzug Kaldenkirchen. Die Kameraden aus Breyell und Schaag gingen in Chemikalien-Schutzanzügen vor, um das Leck zu schließen. Das benötigte Werkzeug wurde ihnen an einem eigens ausgewiesenen Platz bereitgestellt.

Bei ihrem Einsatz waren die Feuerwehrleute nur über Funk mit dem Einsatzleiter verbunden. Die Arbeit unter Vollschutzanzügen verlangt den Einsatzkräften eine große physische Belastung ab. Die Temperatur von 27 Grad setzte ihnen in diesem Fall zusätzlich zu.

Nach zwei Stunden endete die umfangreiche Übung, an der 64 Kräfte mit 13 Fahrzeugen beteiligt waren. Zum Abschluss zogen die Verantwortlichen Bilanz. Bis auf kleinere Details zeigten sie sich mit dem Einsatz und dem Gesamtablauf der Großübung sehr zufrieden. Red