Verpackungsmesse und Song-Contest: Kein Bett für Lena-Fans
Mitte Mai vertritt Lena Meyer-Landrut Deutschland in Düsseldorf. Der Hype um die junge Sängerin reicht bis nach Gladbach.
Mönchengladbach. Sie hat ganz Deutschland mit ihrer frechen und frischen Art in ihren Bann gezogen. Am 14. Mai wird Lena Meyer-Landrut, Vorjahres-Siegerin des Eurovision Song Contests, in Düsseldorf den Titel verteidigen. Die Wirkung der jungen Frau strahlt über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus.
In Gladbach stehen die Mitglieder des ersten eingetragenen Lena-Fanclubs Deutschlands, die so genannten „Lenaisten“, für diese Begeisterung. „Zuerst hatten wir nur ein Online-Forum, in dem wir uns ausgetauscht haben, doch dann wuchs das Bedürfnis sich zu treffen und auszutauschen — also gründeten wir den Verein“, erklärt Lenaisten-Sprecherin Laura Scheid.
Inzwischen zählt der Fanclub 40 Mitglieder im Alter von 13 bis 50 Jahren in ganz Deutschland. Im Forum sind sogar 3400 Mitglieder im regen Lena-Austausch. „Wir wollen Lena zeigen, dass sie Fans hat, die hinter ihr stehen“, erklärt Scheid das Engagement im Verein, das auch mit viel Arbeit verbunden ist.
„Momentan drucken wir T-Shirts für den Eurovision Song Contest. Vereinsmitglieder werden natürlich auch in der Düsseldorfer Arena sein“, sagt die „Lenaistin“.
Wenn die Fans gemeinsam mit anderen Grand-Prix-Begeisterten nach Düsseldorf reisen, könnte die Suche nach einer Unterkunft sowohl im Veranstaltungsort, als auch in der Umgebung schwierig werden.
„Schon jetzt ist ein großer Teil der Kapazitäten in Gladbacher Hotels und in der gesamten Umgebung von Düsseldorf belegt“, erklärt Andreas Graf, Kreisgruppen-Vorsitzender des deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Zeitgleich mit dem Song Contest ist in Düsseldorf die Interpack.
„Der Termin für die Verpackungsmesse steht schon seit drei Jahren fest, die meisten Hotels haben seitdem schon Reservierungen für den Zeitraum“, sagt Graf verärgert. Er kann nicht nachvollziehen, dass zwei so große Veranstaltungen zeitgleich gelegt wurden. Der Dehoga geht davon aus, dass zehn Tage vor dem Song Contest alle Hotels ausgebucht sein werden.
„Wir hätten gerne von beiden Events profitiert. Wir müssen schon viele Anfragen für den Song Contest absagen“, bedauert Margot Küppers vom Hotel Kastanienhof. Auch das Holiday Inn ist komplett ausgebucht, mehr durch die Interpack als durch Lena-Fans. Im Dorint Mönchengladbach hingegen merkt man eine verstärkte Anfrage durch den Gesangswettbewerb noch nicht. „75 Prozent unseres Zimmerkontingents sind besetzt. Wir erwarten aber noch mehr Anfragen in den kommenden Wochen“, sagt Dorint-Sprecher Kaspar Müller-Bringmann.
Auch die Stadt Düsseldorf befürchtet Bettenknappheit und hat deshalb eine Plattform im Internet geschaffen, auf der Privatleute Schlafgelegenheiten anbieten können. Von der Schlafcouch bis zu komplett möblierten Appartements ist alles dabei. Vor allem Düsseldorfer nutzen die Gelegenheit, noch ein paar Euro dazu zu verdienen — Gladbacher sind auf der Internet-Plattform bisher noch nicht vertreten.
Umsonst auf die private Couch kommen Song Contest-Besucher, wenn sie Couch surfen, also die Internetseite nutzen, auf der Menschen umsonst eine Couch zum Übernachten anbieten. Doch bisher bleiben Anfragen dort aus, wie Mitglieder auf Nachfrage sagen.