VHS setzt Schwerpunkt bei beruflicher Weiterbildung

Spezielle Angebote für Berufstätige und Jugendliche stehen im Programm.

VHS setzt Schwerpunkt bei beruflicher Weiterbildung
Foto: privat

Mönchengladbach. „Die beruflichen Anforderungen verändern sich ständig, die technische Entwicklung ist rasant, die Menschen arbeiten länger und verspüren oft einen stärkeren psychischen Druck“, fasst Dr. Thomas Erler, der Leiter der Volkshochschule Mönchengladbach, Entwicklungen zusammen. Die VHS reagiert auf die Veränderungen in der Berufswelt und setzt einen neuen Schwerpunkt im Bereich Berufliche Weiterbildung. Drei Programmbereichsleiter kümmern sich seit neuestem um diesen Themenkreis.

Neben den klassischen Weiterbildungsangeboten wie EDV-Kursen bietet die Volkshochschule verstärkt Beratung an. Der Bedarf ist enorm. „Im letzten Jahr sind allein 2000 Beratungen durchgeführt worden“, sagt Frank Füser, Fachbereichsleiter Weiterbildung bei der Stadt. In diesem Jahr werde die Zahl voraussichtlich noch höher liegen.

René Penke, seit 15 Jahren im Bereich Weiterbildung tätig, berät Interessenten, und zwar unabhängig und kostenlos. Finanziert wird die Beratung aus Bundes- und Landesmitteln. „Viele, die in die Beratung kommen, sind unzufrieden mit ihrer beruflichen Situation“, sagt er. „Aber die Zielgruppe ist sehr heterogen.“ Der Berater kann sich neun Stunden Zeit nehmen, mit dem Betroffenen eine Kompetenzanalyse erstellen, über Interessen und Werte sprechen, neue berufliche Ziele finden und schließlich sogar die Bewerbungsunterlagen durchgehen. „Wir können individuelle Perspektiven entwickeln“, sagt Penke.

Ein ähnliches Angebot findet sich im Bereich von Corinna Eßer-Peschke. Hier wendet es sich aber gezielt an Jugendliche. Beim Coaching werden Stärken und Schwächen analysiert, berufliche Ziele geplant und die Bewerbung begleitet. Das Angebot ist offen, aber kostenpflichtig.

Zum anderen wendet es sich aber an Jugendliche, die an der VHS ihren Schulabschluss nachmachen. Für diese Jugendlichen wurden jetzt zwei Stipendien eingerichtet, die ein jeweils einjähriges Coaching am Ende der Schulzeit ermöglichen, ohne dass für die Jugendlichen Kosten entstehen. Der Förderverein übernimmt die Finanzierung. „Das Angebot gilt für besonders engagierte Schüler“, erklärt Corinna Eßer-Peschke. „Solche mit besonders guten Noten, aber auch solche, die mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und sich durchbeißen.“

Der dritte Bereich wird von Psychologin Martina Bußmann aufgebaut und betreut. „Psychologie am Arbeitsplatz gewinnt immer mehr an Bedeutung“, unterstreicht VHS-Leiter Thomas Erler. Deshalb beschäftigen sich im Forum Psychologie hochkarätige Referenten mit Themen rund um den Beruf. Es geht um emotionale Intelligenz, Körpersprache oder Kommunikation. „Außerdem bieten wir maßgeschneiderte Trainingsprogramme für Firmen an“, sagt Martina Bußmann. „Wir sehen uns vor Ort an, welcher Bereich gestärkt oder verbessert werden muss und machen ein entsprechendes Angebot.“