Welche Hauptschulen schließen, soll im Januar klar sein
Die Ampel wird in einem Arbeitskreis über die Zukunft an Gesamt- und Hauptschulen beraten. Erste Ergebnisse soll es vor der Anmelde-Phase geben.
Mönchengladbach. Die Ampel-Partner SPD, FDP und Grüne wollen in einem neuen Arbeitskreis beraten, wie weitere Gesamtschulplätze geschaffen und welche Hauptschulen geschlossen werden sollen. Das beides geschehen soll, ist sicher, weil so in der Kooperationsvereinbarung festgehalten. Nun muss aber noch das Wie geklärt werden. Für die Antwort auf diese Frage will der Arbeitskreis auch Vertreter der Schulverwaltung beteiligen.
Eigentlich hat Schuldezernent Gert Fischer (CDU) sein Konzept für die weiterführenden Schulen bereits fertig. Zu jeder Schulform macht das Papier konkrete Aussagen, welche Entwicklung u.a. bei den Anmeldezahlen zu erwarten ist und wie darauf reagiert werden könnte. Bereits am 18.November soll dieses Konzept in der konstituierenden Sitzung des Schulausschusses beraten werden.
Mit den neuen Konstellationen in den politischen Gremien und den Plänen der Ampel steht die Verwaltungsvorlage nun auf einem besonderen Prüfstand. Antworten wird es wohl erst im neuen Jahr geben.
Nicole Finger, FDP-Parteivorsitzende und Expertin für Schulpolitik in ihrer Partei, betonte am Dienstag, dass die Kooperationspartner im Bereich Hauptschulen "auf jeden Fall schließen" werden. Aber in diesem Jahr werde man sicher noch keine Aussagen treffen, wie viele Schulen es sein werden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Lothar Beine ist sicher, dass bis zur Anmelde-Phase an den weiterführenden Schulen Anfang des kommenden Jahres Klarheit für die Eltern bestehen wird. "Wir können und wollen das Hauptschulangebot angesichts der schlechten Anmeldezahlen konzentrieren, um an den dann verbleibenden Schulen differenzieren und den Schülern ein qualitativ gutes Angebot machen zu können."
Der Arbeitskreis muss auch klären, wie man das Versprechen der Ampel einhalten will, weitere Gesamtschulplätze zu schaffen. Fürs nächste Schuljahr will man zwei weitere Klassen anbieten. Noch muss beraten werden, an welchen Schulen man womöglich zusammenrücken könnte oder ob an einer anderen Schulform mit ausreichend Platz eine Dependance eingerichtet werden könnte.
Für 2011/2012 ist eine dauerhafte Lösung anvisiert. Die Ampel-Partner wollen eine weitere Gesamtschule. "Wir müssen Druck aus dem Kessel nehmen", sagt Beine angesichts von hunderten abgewiesenen Kindern pro Schuljahr. Allerdings will man die zusätzliche Gesamtschule nur, wenn u.a. gewährleistet ist, dass Düsseldorf ein Ganztagsangebot genehmigt. "Wie die Vorgaben sind, können wir realistisch erst nach der Landtagswahl im Mai einschätzen", so Finger.
Die Mönchengladbacher Initiative für Gesamtschule (Migs) fordert noch einmal, dass "Wahlversprechen eingehalten werden". Mindestens 120 Plätze seien den Eltern versprochen worden. Mit Blick auf einen Zeitraum von fünf Jahren müsse auch dargelegt werden, wie der Anmeldeüberhang abgebaut werden soll. "Bei allem anderen fühlen sich die Eltern hinters Licht geführt", sagt die Migs-Vorsitzende Angelika Hofmann.