Wettbewerb: Es ging nicht nur um die Wurst
Das beste Grill-Team wurde bei den Rheydter Meisterschaften am Sonntag gesucht.
Mönchengladbach. Wenn es um Show und Auftritt geht, ist das Team der Großen Rheydter Prinzengarde nicht zu überbieten. Sie haben einen Dudelsack-Pfeifer, der vorangeht, wenn sie ihre Grill-Kreationen hinauf zum Tisch der Jury tragen. Gekleidet sind sie effektvoll in schwarz, die Hemdbrust bestickt mit dem Emblem des traditionsreichen Karnevals-Vereins, dazu in starkem Kontrast die roten Schürzen.
Die Karnevalisten zelebrieren ihre Bratwurst, die sie mit Schinken umwickelt und abwechselnd mit Gemüse auf einen Spieß gesteckt haben. Die verschiedenen Saucen sind in ausgehöhlten Tomaten angerichtet. Das macht was her. Die Vorjahressieger wollen ihren Titel verteidigen. Und in diesem Jahr geht es um mehr: Denn der Gewinner fährt zu den Deutschen Grillmeisterschaften in Schwäbisch Hall im nächsten Jahr.
Andere wollen nicht nachstehen. Die „Steinzeiter“ sind gekleidet wie die Feuersteins — und richten ihre Speisen ebenfalls hoch raffiniert an: Calla-Blüten aus Fenchel und Möhren, Rosen aus hauchfein geschnittenen und gedrehten Radieschen. Während die „Niederrhein Griller“ zweimal ins Trainingslager gingen, setzen die Volcano-Boys aus Düsseldorf komplett auf Improvisationstalent. Aus den Pfifferlingen, die bei der Bratwurst als Deko dienten, machen sie nach der Kritik eines Jury-Mitglieds eine Beilage zum Steak.
Ein bombastischer Auftritt ist nicht als Kriterium für die vierköpfige Jury vorgesehen, in der neben dem Rheydter Bezirksvorsteher Karl Sasserath auch die WZ saß. „Witzig, wie unterschiedlich unsere Geschmäcker sind“, sagt der Bündnis-Grüne, der die Steaks am liebsten trocken mag, während die anderen drei sie saftig lieber mögen.
Bisskonsistenz, Aussehen und Geschmack des Hauptbestandteils sind drei von acht Bewertungskriterien, für die bis zu zehn Punkte vergeben werden können. Aufmerksam hören die vielen Bürger zu, was die Jury-Mitglieder unter Moderation von André Fossen von sich geben.
„Toller Zuspruch“ freut sich Frank Pfennig vom Organisations-Team. An den Ständen der Grill-Mannschaften wird gefachsimpelt und es werden Rezepte ausgetauscht, während einige schon den nächsten Gang vorbereiten: Nachtisch vom Grill. Und zum Schluss gibt’s Putenbraten, von dem alle Besucher probieren dürfen.