Winter schont Straßen
Die milden Temperaturen führen zu Minusrekorden bei der Zahl der neuen Schlaglöcher.
Mönchengladbach. Im vergangenen Jahr gab es schon weniger Schlaglöcher als in den Vorjahren. Rund 2500 beschädigte Stellen fanden die Straßenkontrolleure der Stadt im Winter 2012/2013, also 1500 weniger als 2010/2011 und 2011/2012.
In diesem Jahr wird es aber wohl einen Minusrekord geben. Der milde Winter schönt die Bilanz. Denn Schlaglöcher entstehen vor allem durch Gefrieren von Wasser in Ritzen. Es weitet sich dabei um bis zu zehn Prozent im Volumen aus und sprengt damit das Material. Aber von Frost war nun einmal in den vergangenen Monaten kaum etwas zu spüren.
„Aber nur weil es nicht so viele gravierende neue Schäden wie in der Vergangenheit zu beklagen gibt, können wir uns nicht zurücklehnen“, sagt Stadtpressesprecher Wolfgang Speen. Wenn eine Straße schon einmal angeschlagen sei und befahren würde, dann ändere daran auch ein milder Winter nichts. „Trotzdem ist es gut, dass der Winter so war wie er war, weil wir so die Beseitigung der Schäden aus den Vorjahren nachholen können“, so Speen.
1,7 Millionen Euro stehen im Haushalt dafür bereit. Darin sind 660 000 Euro enthalten für komplett neue Straßendecken. Auf der aktuellen Liste für diese Sanierung stehen unter anderem der Bäumchesweg, die Schmölderstraße, der Hirschweg, die Trompeterallee und die Carl-Diem-Straße.
Nach Schlaglöchern, die sich zunächst mit etwas Asphalt-Masse füllen lassen, suchen die Straßenkontrolleure der Stadt. Beseitigt werden die Schäden von einer Mannschaft, die mit sechs Fahrzeugen à zwei bis drei Mann unterwegs ist.
Im vergangenen Jahr hätten nach Berechnungen der Stadt rund 2,5 Millionen Euro investiert werden müssen, um die Schäden auf Gladbachs Straßen zu beheben. Allerdings standen dafür im Haushalt nur 1,6 Millionen Euro bereit. Vielleicht lässt sich dieser „Sanierungs-Stau“ nun in diesem Jahr beheben.
Derweil hat die Zahl der Autos, die neben dem Frost der entscheidende Faktor für den Zustand der Straßen sind, erneut zugenommen. Nach der Jahresstatistik der Kfz-Zulassungsstelle ist die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge im vergangenen Jahr um 1259 auf 158 142 Fahrzeuge (156 883 in 2012) angestiegen.