Mönchengladbach. "Wir wollen die Spindel da behalten, wo sie jetzt ist", sagt Peter Schlipköter von der Stadtmarketing-Gesellschaft MGMG. "Ich möchte gerne weitermachen, aber die Stadt und damit die MGMG soll mir einen vernünftigen Vertrag machen", sagt Tacettin Binici. Er betreibt seit Jahrzehnten in Gladbach eine private Kleinkunstbühne, seit zwölf Jahren lässt er nun schon in der "Spindel" im Keller des Hauses Erholung Kabarettisten auftreten, veranstaltet Lesungen, kleine Konzerte, Programme für Kinder oder Theater in türkischer Sprache. Alles bringe ihm, der "hier einiges investiert" habe, finanziell nicht allzu viel. Wäre nicht die kleine eigene Gastronomie, die wirtschaftliche Situation wäre noch angespannter. Binici: "Ich bin doch kein Millionär." Was den Kulturförderer ärgert: Er wie die anderen Pächter der Erholung haben nur Einjahres-Verträge bekommen. Auch seiner endet im Oktober. Planungssicherheit, Abschlüsse mit Künstlern, Agenturen usw. könne es nicht geben. Der Kabarettist Peter Rumpel, der wie andere Gladbacher Künstler in der "Spindel" auftritt: "Die Stadt lässt die Spindel und die heimischen Kreativen allein." Laut Schlipköter sei man "jederzeit mit Herrn Binici zum Gespräch bereit". Allerdings dringt die MGMG beim neuen, längerfristigen Vertrag darauf, dass die Spindel ihre Bewirtung und die Toiletten an den neuen Gastronomie-Betreiber der Erholung abgibt. Das sei, so Schlipköter, vertretbar, schließlich müsse Binici nur eine "subventionierte Miete" an die Stadt zahlen. Außerdem soll der Kreative seine Spindel "an mehreren Tagen" für junge Bands usw. öffnen, kostenlos. Binici droht zwar nicht, doch eine Aufgabe der Spindel schließt er nicht mehr aus.
Neuer Caterer in der Erholung könnte Michael Hollmann (Bolten-Brauerei) werden. Darüber entscheidet der MGMG-Aufsichtsrat am 8. Mai. Nichtöffentlich.