Wissbegierig am Bewerbertag

Jugendliche ohne Ausbildungsplatz informieren sich bei der Agentur für Arbeit.

Mönchengladbach. Die gut gemeinte, offensiv verkündete Devise „Nicht warten, sondern starten“ hätte nicht besser passen können, für das, was gestern Nachmittag unter dem Arbeitstitel „Bewerbertag“ in der Agentur für Arbeit an der Lürriper Straße stattfand.

Denn die Jugendlichen, die aufgrund eines fehlenden Ausbildungsplatzes dorthin kamen, mussten nicht lange auf ihre Chance warten, sich vorzustellen. Im Schnelldurchgang wurden sie vom Empfang zum „Zimmer 10“ weitergeleitet, wo ihre Daten aufgenommen und dann an die sieben Berufsberater zum Vier-Augen-Gespräch eine Etage höher verwiesen wurden. Durchaus erwartungsfroh und wissbegierig schaut der 18-jährige Alexander diesem „Bewerbertag“ entgegen, von dem er erst aus der Tageszeitung erfuhr.

„Grundsätzlich möchte ich erst einmal wissen, was sie mir anzubieten haben“, so der Realschüler. Als Gegenleistung bringt er schon konkrete Vorstellungen für eine Ausbildung mit. Er nennt den Automobilkaufmann und als weitere Option den KFZ-Mechatroniker. „Ich hoffe, dass ich noch etwas in dem Bereich bekomme, aber es ist schwierig“, so Alexander.

Von ihrem Vater, der zufällig von dem Bewerbertag gehört hatte, bekam die 21-jährige Jessica den Hinweis, doch einmal zu diesem „Tag der Lehrstelle“ zu gehen. Auch sie hat — trotz über 30 geschriebenen Bewerbungen und einer Absage bisher — einen konkreten Berufswunsch. Arzthelferin wäre schön und wenn das nicht klappen sollte, wäre Einzelhandelskauffrau eine denkbare Alternative.

Wie konkret noch das Angebot in Mönchengladbach an Ausbildungsplätzen und Lehrstellen gut zwei Monate vor dem allgemeinen Ausbildungsbeginn ist, kann Armin Hoffmann, Teamleiter der Berufsberatung, darstellen. „Wir haben die breite Palette an Angeboten aus den verschiedensten Branchen“, so Hoffmann.

Ob im Einzelhandel, Handwerk oder Gesundheitswesen — über 600 Lehrstellen meldete die Agentur für Arbeit bis Ende des vergangenen Monats noch unbesetzt. Doch Hoffmann rechnet fest damit, dass sich diese Zahlen positiv verändern werden. Nur mit einer Einschränkung: „Die Betriebe stellen Einstellungsbedingungen und haben Wünsche, was den schulischen Abschluss der Jugendlichen betrifft.“ Bei einem Hauptschulabschluss hätte man es um einiges schwieriger.