Wo die Welt zusammenkommt

Multikulti: Mit dem interkulturellen Straßenfest auf dem Rheydter Markt ist der Startschuss für die ,,Interkulturelle Woche" erfolgt.

Mönchengladbach. Paella und Bauchtanz - das passt nicht zusammen, denkt man. Beim Interkulturellen Straßenfest des Integrationsrates schon. Auf dem Marktplatz in Rheydt sind viele Kulturvereine mit Ständen vertreten. Die griechische Gemeinde bietet Souvlaki mit Krautsalat an, wer eher auf Paella und Tortilla steht, ist beim spanischen Elternverein Rheydt genau richtig, und deutsche Kost gibt es selbstverständlich auch - die SPD lädt zu Kaffee und Kuchen.

Vor der großen Bühne tummeln sich Menschen verschiedenster Nationen. Die Bauchtänzerinnen des Deutsch-Russischen Integrationsvereins schwingen die Hüften zu orientalischen Klängen, und das gefällt auch den Kindern.

Katja und Lena verkaufen Waffeln am Stand der Multikulturellen Kindergärten. "Wir finden es schön, dass so viele Menschen aus verschiedenen Ländern hierhin kommen und zusammen feiern”, sagt Katja. Und das ist auch der Sinn des Festes, das den Start zur Interkulturellen Woche bildet.

Gülistan Yüksel, Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Mönchengladbach, organisiert das Fest mittlerweile schon seit 1995. "Die Resonanz wird immer besser, und in diesem Jahr haben wir sogar so viele Anfragen von Vereinen gehabt, dass es schwierig war, sie alle auf dem Marktplatz unterzubringen”, erklärt sie. Den Besuchern gefalle die Vielfalt der Veranstaltung - im 15-Minuten-Takt wechseln die Darbietungen auf der Bühne. Tänze und Musik werden geboten und auch vieles, das für die Besucher völlig neu ist.

Capoeira zum Beispiel. Dieser Kampftanz kommt aus Brasilien und wurde während der Kolonialzeit von afrikanischen Sklaven entwickelt. Mit Musikinstrumenten, Gesang und ihren Bewegungen bringt die Gruppe aus Mönchengladbach südamerikanisches Flair auf die Bühne. Etwas ruhiger geht es beim interreligiösen Gebet zu, bei dem Muslime, Christen und Russisch-Orthodoxe gemeinsam beten.

Die ganze Arbeit bleibt wie immer bei den Ehrenamtlichen des Integrationsrates hängen. "Aber wir machen das gerne”, sagt Yüksel, "es macht immer wieder Spaß, zu sehen, wie unterschiedliche Kulturen bei so einem Fest zusammenwachsen.”