Zusammen geht es doch auch

Zwei Jahre nach der Gründung des Verbandes der evangelischen Kirche haben Vertreter Bilanz gezogen.

Mönchengladbach. "Was zunächst für eine bedrückte Stimmung gesorgt hat, erweist sich jetzt als Chance, ein gemeinsames evangelisches Profil aufzustellen", sagt Pfarrer Wolfgang Hess. Nach der Gründung des Verbandes der evangelischen Kirchengemeinden in Mönchengladbach hat er als erster den Vorsitz geführt. Satzungsgemäß übergibt Hess nach zwei Jahren im Amt jetzt an Pfarrer Dietrich Denker.

Ein Anlass für den Verband, alle Verantwortlichen in Gemeinden und Diakonie, die Vertreter der katholischen, jüdischen und islamischen Gemeinden sowie von Rat und Verwaltung am 7. Mai zu einem Empfang in die Friedenskirche, Margarethenstraße, einzuladen.

Es sei eine Gelegenheit, "um zu feiern" und die "Gemeinsamkeiten der einzelnen evangelischen Gemeinden zu zeigen", so der neue Vorsitzende Dietrich Denker. Für Unterhaltung sorgt die Düsseldorfer Kabarettgruppe "Die Lutherratten".

Der Zusammenschluss aus den Kirchengemeinden Rheydt, Hardt, Großheide, Odenkirchen, Wickrathberg, Rheindahlen und Hephata sowie der Christus- und der Friedenskirchengemeinde im Jahr 2008 war angesichts leerer Kassen notwendig geworden.

Das Problem: "Die einzelnen Gemeinden legen traditionell großen Wert darauf, autonom und selbstständig agieren zu können", so Wolfgang Hess. "Dieser Schatz" gehe ihnen allerdings auch in Zukunft nicht verloren, denn Entscheidungen über eigene Ausgaben oder das Recht auf Pfarrerwahl bleiben in den Händen des Presbyteriums. Auf der anderen Seite könnten die evangelischen Gemeinden jetzt besser "mit einer Stimme sprechen", betont der evangelische Pfarrer.

Ob bei der Öffentlichkeitsarbeit oder den Finanzen: Das Zusammenwachsen der einzelnen Gemeinden passiere auf "unterschiedlichen Ebenen", meint Hess. Auch in Zukunft will man im Verband nach dem Leuchtturmprinzip auf das Konzept der Bildung von Schwerpunkten in den Gemeinden setzten: In der Rheydter Hauptkirche wird Musik gemacht, in Mönchengladbach ist die Diakonie angesiedelt, die Jugendkirche kümmert sich um das Anliegen junger Christen.

Nach zwei Jahren Verbandserfahrungen will man das Vertrauen der Mitglieder in das gemeinsame Konzept weiter stärken: "Es wuchert noch nicht, aber es wächst", sagt Pfarrerin Antje Brand, neue stellvertretende Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde.