Wechsel an der Spitze Der Leverkusener Sportpark bekommt eine neue Chefin

LEVERKUSEN · Eine Frau tritt in die Fußstapfen von Georg Boßhammer. Sie hat ab 1. Juli 100 Mitarbeiter und die Sportstätten der Stadt unter sich.

Die designierte Leiterin des Sportparks Leverkusen: Nelly Schreiner. Sie tritt am Mittwoch ihren neuen Job an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Seit 2009 leitete Georg Boßhammer den Betrieb im Sportpark Leverkusen (SPL) mit viel Umsicht und großem Erfolg. Zu ebenso gravierenden wie folgenreichen Neuerungen seiner Amtszeit gehörte beispielsweise die Einführung von Prepaid-Karten als Zahlungsmittel. Jetzt tritt Boßhammer in die Freizeitphase seiner Altersteilzeit. Seine Nachfolge ab 1. Juli übernimmt Nelly Schreiner.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe, stelle mich ihr aber zugleich mit viel Respekt“, betont die 48-Jährige aus Odenthal. „Mir ist bewusst, dass Georg Boßhammer große Fußstapfen hinterlassen hat. Mein Ziel ist deshalb, das fortzuführen, was er mit seinem Team aufgebaut und gut entwickelt hat“, erläutert die neue Betriebsleiterin ihre Pläne, die als Vierjährige mit ihren Eltern aus Kasachstan nach Deutschland kam.

Aufgewachsen ist sie in Bürrig, das Abitur hat sie auf dem Carl-Duisberg-Gymnasium abgelegt, ehe sie eine Ausbildung zur Bauzeichnerin abschloss und sich später bei der Stadt Leverkusen bewarb. Dort absolvierte sie ein duales Studium als Stadtinspektor-Anwärterin. In den folgenden Jahren wechselte sie mehrmals das Ressort. Über das Jugend- und Sozialamt kam sie zum Fachbereich Liegenschaften und übernahm beim Straßenverkehrsamt ihre erste Führungsposition.

Zuletzt war Schreiner – ebenso wie Boßhammer vor seinem Wechsel in den Sportpark – für fünf Jahre als Büroleiterin und persönliche Referentin bei Dezernent Marc Adomat für Schulen, Kultur, Jugend und Sport beschäftigt und als solche zuständig für die Betreuung des SPL.

Weil sie immer noch nach neuen Herausforderungen suchte, bewarb sie sich für die ausgeschriebene Stelle als SPL-Betriebsleiterin. Und hatte Glück. Durch ihre bisherige Tätigkeit war Schreiner in die Arbeit des Sportparks bestens involviert, ist deshalb gut im Thema. „Ich habe alles, was im Rahmen der Corona-Krise geschah, also Öffnungen der Bäder und Ausarbeitungen der Hygienekonzepte, zusammen mit dem Team erarbeitet“, berichtet Nelly Schreiner.

Dennoch bleibe es nicht aus, dass sie sinnbildlich ins kalte Wasser springen müsse. Mit Dieter Scholz stehe ihr auf jeden Fall ein sehr guter Stellvertreter zur Seite, der sie während der Einarbeitungszeit unterstützen werde. Alles andere lasse sie auf sich zukommen. Erst mal gelte es anzukommen und alle Strukturen anzusehen, die sie bislang nur von außen kenne. Eben deshalb könne es passieren, dass sie die eine oder andere „dumme“ Frage stelle. Schreiner: „In 100 Tagen weiß ich mehr. Dann werde ich frühestens sehen, was zu optimieren oder zu ändern ist. Veränderungen brauchen Zeit und Teamgeist.“

Ihren Fokus will die parteilose Beamtin zunächst auf die Corona-Krise richten. Der Sportpark sei „sehr stark von den Schwierigkeiten betroffen. Wir können die Ostermann-Arena nicht bespielen, die Bäder waren lange geschlossen und wurden erst vor kurzem unter strengen Maßnahmen und Hygieneauflagen wieder geöffnet“, nennt die neue Chefin von rund 100 Mitarbeiter Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit.