Verbindungsbrücke für Fußgänger Neues Licht am Pfälzer Steg

Barmen · Die Stadt plant eine Neugestaltung des Pfälzer Stegs. Schlechter sieht es an der Saarbrücker Straße aus.

Die Stadt möchte den Pfälzer Steg in Heckinghausen neu bauen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Thorsten Niebuhr liegen derzeit zwei fehlende fußläufige Verbindungen aus dem Bereich Heckinghausen zu den Barmer Einkaufsmöglichkeiten am Herzen: Da wäre zunächst der Pfälzer Steg, der die Reichsstraße über die Wupper mit der Berliner Straße und den dort ansässigen Discountern verbindet. Zum anderen die im vorigen Jahr abgerissene Fußgängerbrücke über die Bahngleise, über die man von der Saarbrücker Straße in die Barmer City und zum Rathaus beziehungsweise umgekehrt von der Höhne aus in die Barmer Anlagen gelangt.

Der Sprecher der Ortsgruppe des Fachverbandes Fußverkehr Deutschland (FUSS) setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass beide Fußwege wieder neu installiert werden, und nennt die Umwege, die von den oft mit schweren Einkaufstaschen beladenen Bürgern bewältigt werden müssen, „nicht akzeptabel“.

Graffiti-Künstler sollen
für Gestaltung sorgen

Ein Wunsch dürfte in naher Zukunft erfüllt werden. „Die Stadt möchte in Heckinghausen den Pfälzer Steg neu bauen und so eine attraktive Verbindung für Fußgänger und Radfahrer im Stadtteil schaffen“, heißt es in einer Erklärung der Stadt. Die rund 40 Meter lange Verbindung zwischen Reichsstraße und der Berliner Straße unmittelbar neben dem Bestattungsinstitut Neusel, die derzeit nur aus riesigen Versorgungsrohren der WSW besteht, soll sogar ein echtes Schmuckstück werden. 

Geplant ist eine Stahlkonstruktion, die komplett geliefert und schnell eingebaut werden kann. Um einen Wohlfühleffekt für die Passanten zu schaffen, wird für die Brücke ein eigenes Lichtkonzept entwickelt. Die Innenwände der Brücke werden von Graffiti-Künstlern gestaltet. Entwürfe sind in Arbeit und werden von den Anwohnern bewertet. „Der Pfälzer Steg soll sowohl funktionalen wie auch optischen Ansprüchen gerecht werden“, ist das Vorhaben der Stadt, die auch die Bürgersteige und die Seitenflächen neu pflastern will.

Die Kosten betragen insgesamt 580 000 Euro und werden zu 80 Prozent aus dem Fördertopf „Sozialer Zusammenhalt Heckinghausen“ bestritten. Der Wuppertaler Eigenanteil liegt bei 116 000 Euro.

Wenn der Rat zustimmt und die Fördermittel zugesagt sind, soll noch in diesem Jahr die Ausschreibung erfolgen und im Frühjahr 2022 mit den Arbeiten begonnen werden. Sehr zur Freude von Barbara Neusel-Munkenbeck, der Chefin des mehr als 200 Jahre alten Bestattungsinstituts. „Der Pfälzer Steg ist für mich ein Teil von Wupperfeld, und der damalige Abbau war für uns Anwohner ein großer Verlust. Ich bin froh, dass dieses Stück Tradition wieder aufleben wird”, sagt sie als langjährige Bewohnerin des Quartiers.

Keine Fortschritte an
der Saarbrücker Straße

Weit weniger verheißungsvoll sieht es bei der ehemaligen Fußgängerbrücke an der Saarbrücker Straße über die Bahngleise aus, über die man mittels einer „Spindel“ in die Barmer Innenstadt zum Werth und zum Rathaus gelangt. Dieser lange Jahre baufällige und halbseitig gesperrte Überweg wurde im vorigen Jahr abgerissen, wobei Ende August 2020 ein Teil der Brücke auf die Gleise stürzte und für erhebliche Verkehrsprobleme sorgte.

Wer aus Barmens City ins Wohngebiet unterhalb der Barmer Anlagen oder ins Naherholungsgebiet möchte, muss die Rot-Phase an der Heckinghauser Straße in Kauf nehmen, um über die Treppe zur Höhne zu gelangen. „Vor allem für ältere Menschen unzumutbar“, findet Thorsten Niebuhr. Er plädiert für einen Neubau der Brücke, von der noch die originale Spindel erhalten ist. Die sei mit Rollator und Kinderwagen leichter zu bewältigen als etwa die steile Treppe an der Herzogbrücke.

Doch wie von der Stadt Wuppertal verlautet, ist ein Ersatz derzeit nicht geplant. Thorsten Niebuhr hat aber die Hoffnung nicht aufgegeben. „Wenn ich das richtig sehe, sind an beiden Seiten an der Saarbrücker Straße und am Zugang zur Spindel die Brückenköpfe noch erhalten. Mit etwas gutem Willen der Bahn und der Stadt müsste da doch eine Wiederherstellung der Brücke möglich sein.“