Velbert Zuverlässiger Partner in schwierigen Zeiten

Velbert · Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert ist mit dem Geschäftsjahr 2020 trotz der Corona-Pandemie zufrieden.

 Vorstandsvorsitzender Udo Zimmermann und Vorstandskollege Josef Stopfer erläuterten erstmals in einer digitalen Pressekonferenz die Bilanz der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert für das Geschäftsjahr 2020.

Vorstandsvorsitzender Udo Zimmermann und Vorstandskollege Josef Stopfer erläuterten erstmals in einer digitalen Pressekonferenz die Bilanz der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert für das Geschäftsjahr 2020.

Foto: Sparkasse HRV

2020 war durch die Corona-Pandemie auch für die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV) und ihre 631 Beschäftigten ein Jahr voller Herausforderungen. „Wir mussten fast tagtäglich und immer aktuell reagieren: Öffnungszeiten, Filialschließungen, Homeoffice, Desinfektionsspender, Raumluftreiniger, stets haben wir, aber auch unsere Kunden, viel Flexibiliät an den Tag legen müssen. Bis jetzt sind wir Dank unseres auch vom Gesundheitsamt des Kreises Mettmann anerkannt guten Hygienekonzepts vom Infektionsgeschehen weitestgehend verschont geblieben“, sagte Udo Zimmermann eingangs der Bilanzpressekonferenz des Kreditinstituts, bei dem im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem 119 104 Girokonten geführt wurden.

Für den Vorstandsvorsitzenden war es eine doppelte Premiere: Zimmermann führt das öffentlich-rechtliche Unternehmen erst seit Jahresbeginn und Corona zwang den Vorstand dazu, die Geschäftszahlen erstmals in einer digitalen Videokonferenz den lokalen Medien zu erläutern.

Udo Zimmermann und sein Vorstandskollege Josef Stopfer hielten für 2020 fest, dass die Sparkasse HRV für etwas stehe, dass sich viele Menschen in der Corona-Krise sehnlich wünschen: Sie biete Sicherheit in unsicheren Zeiten. Mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr ist der Vorstand zufrieden. Das Wertpapiergeschäft verlief äußerst erfolgreich, das Versicherungsgeschäft konnte erneut Zuwächse verzeichnen und auch im Kreditneugeschäft wurde ein deutliches Plus erzielt. Die Bilanzsumme ist um 6,8 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Der erzielte Überschuss lag bei 3,5 Millionen Euro, so dass auch in diesem Jahr eine Ausschüttung von je circa 333 000 Euro an die drei Städte als Träger möglich ist. Gleichzeitig konnte die Eigenkapitalquote auf 18,2 Prozent ausgebaut werden.

„Auch in wirtschaftlich schwieriger Lage wollen wir der Ansprechpartner unserer Kunden bleiben. Wir haben daher Gespräche mit mehr als 800 Firmen und Gewerbetreibenden geführt, über Tilgungsaussetzungen, Stundungen und haben mit Partnern wie der KfW-Bank 140 Fördermittelkredite mit einem Volumen von rund 27 Millionen Euro bewilligt, auch für solche, die noch nicht Sparkasse-Kunde waren, aber mit ihrer Hausbank nicht weiterkamen“, berichtete Udo Zimmermann. Er sieht aktuell noch keine Anzeichen für eine Insolvenzwelle durch Corona. „Bisher handelt es sich durchweg um moderate Wertberichtigungen. Wir hoffen natürlich, dass der Lockdown bald endet und es so weitergeht.“

Das Kundenkreditgeschäft ist insgesamt um 4,8 Prozent beziehungsweise 116 Millionen Euro (Vorjahr: 2,4 Prozent und 55,5 Millionen Euro) gewachsen. Es wurden 417,2 Millionen Euro (Vorjahr: 367,4 Millionen Euro) an neuen Krediten bewilligt. Dies entspricht einer Steigerung von 13,6 Prozent. „Hier haben wir 1,9 Millionen Euro pro Tag vergeben“, sagte Zimmermann.

Im gewerblichen Kreditgeschäft verzeichnete die Sparkasse ein überdurchschnittliches Wachstum von sieben Prozent. Der Großteil entfiel auf Investoren. Hier wurde ein Plus von 47,5 Millionen Euro (9,4 Prozent) verzeichnet. Erfolgreich verlief auch das Leasinggeschäft: Mit 175 Verträgen und einem Volumen von knapp 20 Millionen Euro wurde das gute Ergebnis von 2019 noch einmal deutlich gesteigert.

Im Kreditgeschäft mit den Privatkunden erreichte die Sparkasse eine Steigerung von 1,8 Prozent oder 19 Millionen Euro (Vorjahr: 1,1 Prozent und 10,5 Millionen Euro).

Trotz anhaltender Null-Zinsphase bewege sich die Sparquote in Deutschland auf Rekord-Niveau. Sie liege derzeit bei 16,3 Prozent. „Wenn man im Lockdown nur eingeschränkt konsumieren kann und nicht vereisen darf, dann bleibt das Geld auf dem Konto”, erklärte Udo Zimmermann die Entwicklung. Die erfüllt den Sparkassen-Chef angesichts von Inflationsraten von einem Prozent im Januar und 1,3 Prozent im Februar mit Sorge. „Das Geld hat zum Jahresende auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten an Kaufkraft verloren“, verdeutlichte Zimmermann. Die Sparkasse HRV verzeichnete bei den Einlagen mit 8,5 Prozent (253 Millionen Euro) fast die Verdoppelung der Zuwachsrate des Vorjahres (4,5 Prozent bzw. 129 Millionen Euro). Daher hat die Sparkasse bereits im vergangenen Jahr versucht, ihre Kunden zur Überprüfung ihrer Vermögensstruktur zu bewegen und insbesondere auf die Chancen im Wertpapiergeschäft zu informieren. Bei Letzterem konnte ein Umsatzplus von 55 Prozent (577 Millionen Euro). Besonders beliebt seien Wertpapier-Sparpläne mit einer Steigerungsrate von 16 Prozent.

Einen Absatzrekord habe es bei den hauseigenen Anlagelösungen für vermögende Kunden, die „Individuelle Vermögensverwaltung“ und die „Aktive Depotbetreuung“, gegeben. Das Gesamtvolumen liegt jetzt bei gut 200 Millionen Euro und je nach Aktienanteil liege der Wertzuwachs pro Jahr zwischen 2,5 und 14 Prozent.