Event in Wachtendonk Neujahrsschwimmen geht in die zweite Runde

Wachtendonk · Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr laden drei Vereine aus Wachtendonk und Grefrath zur Neuauflage des Spektakels ein.

Rund 50 Hartgesottene stürzten sich bei der Premiere ins kalte Wasser des Wachtendonker Naturbads.

Foto: Norbert Prümen

In Berlin gibt es das Eis- oder Winterbaden traditionell an Weihnachten und auch in anderen Gegenden in Deutschland an großen Seen oder an den Küsten ist es etabliert. Doch am Niederrhein findet sich das winterliche Badevergnügen eher selten. Auch in Wachtendonk blickt man nicht auf eine lange Historie an Schwimmgelegenheiten für kälteresistente Körper zurück, wohl aber auf eine schon länger anhaltende Freundschaft – und zwar die mit der französischen Stadt Acigné. Die liegt in der Bretagne unweit vom Meer und genau dort stürzten einige Wachtendonker sich erstmals in die kalten Fluten.

Es waren die Mitglieder des Partnerschaftsvereins Freunde von Acigné, die vor etwas mehr als einem Jahr die Idee hatten, so ein Freiluftschwimmen im Winter auch einmal zu Hause zu veranstalten. Und da die Winter am Niederrhein oft auch nicht die strengsten sind, müssten doch auch Mitstreiter zu finden sein – so jedenfalls die Theorie. Der Plan ging auf: Bei der Premiere vor einem Jahr gingen rund 50 Schwimmer in Wachtendonk ins Wasser. 100 weitere Gäste beschränkten sich zunächst einmal darauf, dem Treiben vom Beckenrand zuzusehen.

„Wir waren angenehm überrascht, mit so einer Resonanz hätten wir nicht gerechnet“, sagt Stephan Hünnekes von den Freunden von Acigné. Ein erfahrener Kaltwasserschwimmer aus Kevelaer habe sogar eine Viertelstunde lang seine Bahnen gezogen. Nach so einem gelungenen Auftakt einigten sich die drei beteiligten Vereine schnell auf eine Neuauflage. Neben den Freunden von Acigné ist die DLRG-Ortsgruppe Grefrath Mitveranstalter. Einige der Rettungsschwimmer wollen selbst ins Wasser, andere halten sich als Einsatzteam mit kleinen Booten bereit, um bei einem eventuellen Notfall einen anderen Schwimmer sofort aus dem Wasser holen zu können. Dritter Verein im Bunde ist der SV Naturbad Wachtendonk, der als Gastgeber seine Anlage an der Wankumer Straße zur Verfügung stellt.

Um die Zahl der Schwimmer noch einmal zu erhöhen, haben die Veranstalter im Vorfeld gezielt Vereine aus Wachtendonk und dem Umkreis angeschrieben. Es soll darum gehen, wer die größte Gruppe an Schwimmern stellt. Zu gewinnen gibt es nichts, außer Prestige natürlich. Es geht um die Ehre, sich ins Wasser getraut zu haben und den Spaß an der Sache. Kostüme sind deshalb gerne gesehen. „Die meisten haben kleine Gimmicks dabei, denn mit einem Ganzkörperkostüm wird das Schwimmen ganz schön schwer“, gibt Hünnekes zu bedenken. Überhaupt sollten die Leute vernünftig bleiben. Wer krank ist, gehöre nicht ins Wasser.

Wer nach dem Schwimmen – die meisten halten nicht mehr als zwei Minuten aus – wieder aus dem Becken kommt, sollte sich in eine mitgebrachte Decke hüllen. Sogar eine Dusche mit Warmwasser steht zur Verfügung, die meisten würden aber ohnehin zu Hause duschen, so die Erfahrung aus dem Vorjahr. Zum Aufwärmen gibt es auch heiße Getränke und Würstchen. Den Verkaufsstand haben die Organisatoren deutlich ausgebaut, sodass mehr Bestellungen in kürzerer Zeit entgegengenommen werden können. Die Veranstalter seien gut vorbereitet, so Hünnekes. Jetzt hoffen sie nur noch darauf, dass es trocken bleibt. „Bei Regen würde es ungemütlich“, weiß Hünnekes auch aus eigener Erfahrung: „Ansonsten ist es eigentlich egal, ob es draußen zwei oder acht Grad sind. Das merkt man gar nicht.“

(vdp webe)