Polizei hilft Jugendlichem Neusser ohne Gedächtnis landet bei der Dortmunder Polizei

Ohne Gedächtnis kommt ein Jugendlicher zur Polizei. Der Fall wird schnell geklärt: Es ist ein 17-Jähriger aus Neuss. Wie er nach Dortmund kam, bleibt vorerst ein Rätsel. Gedächtnisverlust ist nicht selten - oft als Schutzreaktion.

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Dortmund. Er wusste nicht, wer er war und wo er war: Ein Jugendlicher ohne Gedächtnis hat sich in Dortmund bei der Polizei gemeldet. Die veröffentlichte ein Foto und konnte so die Eltern ausfindig machen.

Der Jugendliche war Montagabend in einer Wache erschienen und hatte um Hilfe gebeten. Die Polizei veröffentlichte daraufhin ein Foto und suchte so nach Angehörigen. Tatsächlich entdeckten die Eltern aus Neuss das Bild und meldeten sich. Wie der 17-Jährige von Neuss nach Dortmund gekommen war und weshalb er sich an nichts erinnern konnte, war zunächst unklar.

Ähnliche Fälle gibt es immer wieder. In Emmerich am Niederrhein wurde im Oktober ein umherirrender Mann ohne Gedächtnis aufgegriffen. Ein Bekannter konnte ihn später identifizieren. Im August war ein erinnerungsloser Mann in einem abgestellten Güterwaggon am Dortmunder Hauptbahnhof entdeckt worden. Er kannte weder seinen Namen noch seinen Wohnort. Sein früherer Chef konnte ihn schließlich identifizieren.

Ein kompletter oder auch nur teilweiser Gedächtnisverlust kann nach einem traumatischen Erlebnis wie einer Gewalttat, einem Unfall oder einem Schlaganfall eintreten. Auch dauerhafter Stress, Angst oder Depression können Auslöser für eine Amnesie sein. Besonders betroffen bei einer solchen psychogenen Amnesie ist das autobiografische Gedächtnis. Oft ist dies eine Schutzfunktion, die die belastende Erinnerung ausblendet. dpa