Nordrhein-Westfalen NRW-Minister Stamp erwägt Kopftuchverbot für junge Mädchen
Düsseldorf. Das nordrhein-westfälische Integrationsministerium erwägt ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren. Der „Bild-Zeitung“ (Samstag) sagte Integrationsminister Joachim Stamp (FDP), religionsunmündige Kinder dürften nicht dazu gedrängt werden, ein Kopftuch zu tragen.
Daher sollte ein Verbot geprüft werden. Nur erwachsene Frauen könnten die Frage selbstbestimmt entscheiden.
Der WDR hatte zuvor NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler mit den Worten zitiert: „Einem jungen Mädchen ein Kopftuch überzustülpen, ist pure Perversion. Das sexualisiert das Kind. Dagegen müssen wir klar Position beziehen.“
Der „Bild“ sagte sie: „Lehrer beobachten an den Grundschulen immer häufiger, dass schon siebenjährige Schülerinnen mit Kopftuch in den Unterricht kommen.“ In Ausnahmefällen erschienen sogar schon Kinder mit Kopftuch in den Kitas.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner reagierte am Samstag auf den Vorstoß seines Parteikollegen. Er sagte, ein solches Verbot sei verhältnismäßig und stärke die Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen. „Es ist zugleich ein leider notwendiger Hinweis, dass unsere moderne Gesellschaft die individuelle Religionsfreiheit auch innerhalb von Familien verteidigt. dpa