Vor dem Rheinischen Derby Philip Gogulla beendet torlose Zeit

Philip Gogulla kam mit großen Ambitionen zurück zur DEG. Doch es lief schleppend. Bis er gegen Berlin sein erstes Tor schoss.

 Philip Gogulla im Spiel gegen die Eisbären Berlin.

Philip Gogulla im Spiel gegen die Eisbären Berlin.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Am Mittwoch hatten die Profis der Düsseldorfer EG endlich mal wieder einen freien Tag. „Den haben sie sich verdient“, sagte Manager Niki Mondt bereits am Dienstagabend. Nicht nur, weil sein Team gerade den Deutschen Meister aus Berlin mit 4:2 geschlagen hatte. Das war auch das sechste Spiel in zwölf Tagen. Der Spielplan der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist diese Saison bereits im Oktober gnadenlos. Und lange ausruhen steht auch jetzt nicht auf dem Programm, bereits am Freitag geht es ins Derby gegen die Kölner Haie, am Sonntag nach Straubing, nächste Woche sind noch mal drei Spiele: Mittwoch gegen Wolfsburg, Freitag in Nürnberg, Sonntag in Schwenningen. Erst in der Länderspielpause danach dürfen die meisten Düsseldorfer für ein paar Tage die Füße hochlegen.

Das ist traditionell auch der erste Zeitpunkt einer Eishockey-Saison, an dem ein Zwischenfazit gezogen wird. Und man kann erahnen, wie das über Philip Gogulla ausgefallen wäre, hätte dessen Torflaute bis dahin angehalten. Am Dienstag endete die aber, Anfang des zweiten Drittels stand er am langen Pfosten frei, Brendan O‘Donnell spielte einen feinen Pass direkt auf Gogullas Schläger, der nur noch ins halb leere Tor einschieben musste. „Gott sei Dank ist er reingegangen. In der jetzigen Situation hätte es gepasst, wenn ich ihn an den Pfosten gesetzt hätte. Aber ich habe es irgendwie geschafft, und jetzt hoffe ich, dass es bergauf geht.“

Damit ist er nicht allein. Der 35-Jährige ist ja nicht irgendwer, als er im Sommer nach drei Saisons in München zur DEG zurückkehrte, galt das als Transfercoup. Vielleicht würde Gogulla nicht mehr so konstant punkten wie früher, aber eine große Verstärkung sei er allemal, Manager Mondt stattete ihn gleich mit einem Drei-Jahres-Vertrag aus. Was er aber auch musste, München hatte zwei Jahre geboten, wie Gogulla beim Trainingsstart erzählte. Doch er wollte zurück in seine Heimatstadt, da wird er wohl nicht mehr Meister werden, aber er kann mit der DEG etwas aufbauen.

Stand jetzt läuft das: acht Siege aus 14 Spielen, ein Platz im oberen Tabellenmittelfeld. Nur Gogulla selbst hing durch. Er ackerte zwar in allen drei Zonen, bereitete mehrere Treffer vor, aber irgendwas schien zu fehlen. Er schoss selten, zog kaum vor das Tor. Entsprechend sah seine Statistik aus: null Tore nach 13 Spielen. Da mache man sich schon seine Gedanken, sagte Gogulla am Dienstagabend: „Und dann gibt es halt zwei Wege: Man verfällt in Selbstmitleid und lässt es zu. Oder man versucht, noch härter zu arbeiten, man trainiert die Sachen, die funktionieren, wenn es einigermaßen läuft. Das habe ich versucht zu machen – und Gott sei Dank ist es heute endlich passiert.“

Gogulla rückte in die Reihe
zu O‘Donnell und Eder

Das freute auch seinen Trainer, der sich ausnahmsweise verabschiedete vom Mantra, dass es egal sei, wer die Tore schießt. Glaubt ja eh keiner so richtig. „Natürlich ist es gut, wenn alle das gute Gefühl bekommen. Es war wichtig, dass er endlich dieses Tor geschossen hat, jetzt ist hoffentlich der Kopf etwas freier“, sagte Roger Hansson, der seinen Teil beigetragen hatte. Nach 13 Spielen trennte er Alexander Barta und Philip Gogulla. Letzterer rückte an die Seite von Brendan O‘Donnell und Tobias Eder. Prompt sorgte die Reihe für drei der vier Tore, Gogulla machte eins selbst und bereitete die beiden von O‘Donnell vor.

Ganz zur Freude von Manager Mondt: Durch neue Reihen käme immer „neue Energie rein, dann will jeder zeigen, dass es funktioniert. Heute hat die Umstellung sehr gut funktioniert, die Trainer haben alles richtig gemacht.“ Gogulla selbst war sich nicht ganz sicher, ob sein Tor mit der Umstellung zusammenhing: „Das ist natürlich immer leicht zu sagen, wenn es dann passiert. Grundsätzlich sind wir alles Jungs, die sehr gut Eishockey spielen können. Vielleicht hat es gutgetan. Ist ja auch nicht nur für mich, sondern auch für die anderen Jungs. Ich hoffe, dass wir am Freitag nachlegen können.“ Dann steht ein Spiel an, das auch jenseits der Derby-Historie etwas Besonderes für Gogulla ist, er spielte mehr als ein Jahrzehnt für die Kölner. Umso besser für ihn, dass er nur drei Tage vor dem ersten Saisonhöhepunkt seine bislang beste Leistung
zeigte.