Fußball Pokal-Pleite sorgt für lange Gesichter beim TSV

Meerbusch. · Meerbuschs Oberliga-Fußballer unterlagen im Viertelfinale des Niederrheinpokals dem 1. FC Kleve nach Führung mit 1:4.

Said Harouz wurde in der 68. Minute eingewechselt, konnte dem Spiel aber keine Wendung mehr geben.

Foto: Falk Janning

Ernüchterung nach einem gebrauchten Tag beim TSV Meerbusch. Die Oberliga-Fußballer von Trainer Toni Molina kassierten im Viertelfinale des Niederrheinpokals eine 1:4 (1:0)-Heimniederlage gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Kleve. „Wir müssen uns bei unseren Zuschauern für diese schlechte Leistung entschuldigen“, sagte Teammanager Horst Riege.

Schon in der ersten Hälfte sah der 66-Jährige keine gute Vorstellung seiner Elf. Sie führte zwar mit 1:0, „aber ein Pokal-Fight war es auch da nicht“. Rechtsverteidiger Lukas van den Bergh hatte vor dem Tor Linus Krajac mit einer starken Flanke mustergültig in Szene gesetzt, und der Youngster hatte den Ball per Kopf gekonnt in den Gästekasten befördert.

TSV ärgerte sich über einen
ausgebliebenen Elfmeterpfiff

Mit dem Vorsprung gingen die Meerbuscher in die Pause, und nichts deutete darauf hin, dass die Partie im zweiten Durchgang kippen könnte. Zumal die ersatzgeschwächten Klever in der Pause zweimal wechseln mussten. „Vielleicht waren wir uns alle etwas zu sicher“, sagte Riege und erinnerte an den 3:0-Erfolg über Kleve an gleicher Stelle vor einigen Wochen. „Auch da haben wir nach 45 Minuten die Nase mit 1:0 vorne gehabt und mit einem Treffer zum 2:0 kurz nach Wiederbeginn alles klar gemacht. Möglicherweise haben wir geglaubt, dass es ganz automatisch noch einmal so läuft.“ Aber diesmal kam es ganz anders. Der eingewechselte dominikanische Nationalspieler Sebastian Santana markierte in der 50. Minute nach einem Konter das 1:1. Als Nedzad Dragovic die Klever per Foulelfmeter sogar mit 2:1 in Führung brachte, war die Partie vollends auf den Kopf gestellt. Fast im Gegenzug hatte Emre Geneli den 2:2-Ausgleich auf dem Fuß, doch als er den Ball am Fünf-Meter-Raum ins Tor schießen wollte, rauschte ein Klever heran und trat den Außenstürmer mitsamt Ball um. Die Pfeife von Schiri Sven Heinrichs blieb stumm. „Ein klarer Elfmeter“, sagte Riege. „Das Spiel hätte mit dem Treffer zum 2:2 sicher einen anderen Verlauf genommen.“ Dass der Sieg für die Gäste dennoch verdient war, das stellte Meerbuschs Team-
manager aber nicht in Frage. Die Klever erhöhten durch Santana (78.) und Levon Kürkciyan (90.+1) noch auf 4:1, weil sie gegen die dezimierten Meerbuscher viel Platz hatten. TSV-Torwart Franz Langhoff hatte sich nach ständigen unerträglichen Beleidigungen einer Zuschauerin zu einer Antwort hinreißen lassen und war des Feldes verwiesen worden.

„Wir haben die große Chance liegen gelassen, im Pokal sportlich auf uns aufmerksam zu machen“, sagte Riege. „Kleve hatte uns den größeren Siegeswillen voraus.“ Entsprechend mies war die Stimmung auch beim Mannschaftsabend des TSV.