Fußball Tobias Lippold fühlt sich pudelwohl beim Oberligisten FC Monheim
Monheim. · Der 26 Jahre alte Mittelfeldstratege trug bereits die Trikots des 1. FC Köln, von Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen.
Am vergangenen Freitagabend führte Tobias Lippold, Mittelfeldstratege des Oberliga-Zweiten FC Monheim (FCM), seine Mannschaft im Testspiel bei seinem Heimatverein TSV Urdenbach (Dritter der Kreisliga A Düsseldorf) als Kapitän auf den Kunstrasen seiner ersten Wirkungsstätte. Der gebürtige Urdenbacher (26) hatte vor 20 Jahren im Düsseldorfer Süden das Fußball-ABC von den Bambini bis zu den D-Junioren erlernt, bevor er vom benachbarten VfB Hilden entdeckt wurde und das Talent an die Hoffeldstraße wechselte.
Michael Bunte, ehemals Profi bei Fortuna Düsseldorf, vermittelte sein Patenkind anschließend aufgrund dessen außergewöhnlicher fußballerischen Fähigkeiten zum 1. FC Köln, bei dem er in der Bundesliga der U 17 und U 19 zum Einsatz kam. Danach kehrte der schussgewaltige Rechtsfuß 2013 über den kurzen Umweg SC Düsseldorf-West zum Oberligisten TuRU in heimatliche Gefilde zurück. Von 2014 bis 2017 war „Lippi“, wie er von Freunden genannt wird, Kapitän des Regionalligisten Fortuna Düsseldorf II. In der Saison 2017/18 heuerte der Blondschopf beim Traditionsverein Alemannia Aachen (ebenfalls Regionalliga) an, wo er im Oktober mit einem Schuss aus etwa 40 Metern in den rechten oberen Torwinkel in die engere Auswahl zum Tor des Monats kam.
In der folgenden Saison wechselte der gelernte „Sechser“ zum Oberligisten FC Monheim. Dort traf er auf ein gewohntes Umfeld mit vielen ehemaligen Mitspielern. „Ausschlaggebend war aber auch, dass die FCM-Verantwortlichen mir den Wiedereinsteig in mein Berufsleben als Bürokaufmann komplikationslos ermöglichten. Ich fühle mich hier seit eineinhalb Jahren pudelwohl“, sagt Lippold, der nach seinem Wechsel einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb. „Wir werden uns in der Winterpause zusammensetzen und sicherlich reibungslos über eine vorzeitige Verlängerung sprechen.“
FCM-Coach Dennis Ruess ist zufrieden mit seinem Freistoßkünstler. „Tobi ist ein feiner Kerl und passt sehr gut zu unserem Team, weil er in der Summe nach seiner Umgewöhnung aus der höheren Liga ausgezeichnet angekommen ist. Er ist ein positiv verrückter Fußballer, der sehr ehrgeizig ist und bei uns eine ehrgeizige Adresse angetroffen hat“, sagt der Trainer. „Er verrichtet einen guten Job und hat sich zu einem ausgesprochen wertvollen Spieler entwickelt. Er ist in der Lage, sich noch stärker zu einem unserer Führungsspieler zu entwickeln.“
Ruess legt großen Wert auf seinen Erfahrungsschatz und das Gesamtpaket „Lippold“, auch weil er immer wieder gefährliche Offensivaktionen initiiert und sich nicht zu schade ist, Defensivarbeit zu verrichten. Während der vergangenen beiden Wochen absolvierte der Allrounder in der Sportschule Duisburg-Wedau den ersten Teil der B-Lizenz zum Trainer. „Ich interessiere mich auch außerhalb des Spielfeldes intensiv für das Fußballgeschäft und möchte nach meiner aktiven Karriere damit verbunden bleiben“, betont der 1,83 Meter große gebürtige Urdenbacher, der derzeit in Oberkassel wohnt.
Das Spiel bei seinem Heimatverein habe „Spaß gemacht, weil man aufgrund des Klassenunterschieds nicht oft aufeinander trifft. Auf der Gegenseite spielte pikanterweise mein Stiefbruder und TSV-Kapitän Marvin Borchers. Außerdem kenne ich noch viele Spieler aus der Zeit, als mein Vater Frank Lippold jahrelang den TSV trainierte. Den jetzigen Trainer Mike Kütbach kenne ich auch aus früheren Zeiten“, sagte Lippold.
Die ersatzgeschwächten Monheimer behielten in einem typischen Testspiel gegen einen Außenseiter mit 4:1 (2:0) die Oberhand. In der 22. Minute erzielte Philipp Hombach nach einer Flanke von Mark Schiffer per Kopf das 1:0, ehe Bahadir Incilli auf den starken Gastspieler Tim Brdaric flankte, der TSV-Keeper Daniel Leurs keine Abwehrchance ließ (33.). In der 53. Minute markierte Matthias Gerlitz für die Hausherren nach einem vorzüglich vorgetragenen Konter das 2:1. Fünf Minuten später setzte sich Jan Nosel über die rechte Außenbahn durch und bediente Jannik Tepe, dessen Schuss vom eingewechselten Daniel Muckel abgewehrt wurde – den Nachschuss verwertete Torben Rüdingloh zum 3:1 (58.). Den Schlusspunkt zum 4:1 setzte Nosel, der einen zu kurzen Rückpass erlief und Muckel keine Chance ließ (69.).
„Die erste Halbzeit hat mir nicht gefallen, doch in Durchgang zwei waren wir deutlich besser. Ich weiß die Leistung richtig einzuordnen“, betonte Coach Ruess, der die Chancenverwertung bemängelte.