Vermittlungsplattform Scoperty legt Marktanalyse für NRW vor Preise laufen weiter davon
DÜSSELDORF · (jgr). Wohnen in Düsseldorf kostet fast doppelt so viel wie in Krefeld. Wohnimmobilien sind dabei in Nordrhein-Westfalen allein seit 2018 um ein Viertel teurer geworden. Der durchschnittliche Quadratmeterschätzwert über alle Objekte in NRW hinweg habe im vierten Quartal 2020 bei 2273 Euro und damit rund 27 Prozent über den Schätzwerten vom ersten Quartal 2018 (1789 Euro) gelegen, teilte die Immobilien-Onlineplattform Scoperty kürzlich mit.
Regional unterscheidet sich die Entwicklung laut den Zahlen deutlich. Die teuersten Gegenden sind die beiden Metropolstädte Köln mit 4028 Euro pro Quadratmeter und Düsseldorf mit 3981 Euro. Während in der Landeshauptstadt die Preise bereits um überdurchschnittliche 28,6 Prozent zulegten, mussten Käufer in Remscheid sogar 31,6 Prozent mehr zahlen als zwei Jahre zuvor. Das ist der stärkste Anstieg in NRW. Günstigeren Wohnraum bieten in der Region zum Beispiel Krefeld (2076 Euro pro Quadratmeter, plus 26,8 Prozent) oder Mönchengladbach (1835 Euro, plus 28,6 Prozent). Als günstigste Stadt in NRW machten die Immobilienexperten Höxter aus (1126 Euro, plus 21 Prozent). Aus ihren Daten haben sie auch errechnet, dass das durchschnittliche Einfamilienhaus in NRW 164 Quadratmeter groß ist, 1968 gebaut wurde und 389 172 Euro kostet. Die durchschnittliche Wohnung ist 67 Quadratmeter groß, kostet 148 338 Euro und wurde 1962 gebaut.
Für ihre Auswertung nutzen die Portalbetreiber Daten aus unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Quellen, auch zum Beispiel aus Landesvermessungsämtern oder dem NRW-Informationssystem der Gutachterausschüsse Boris. Außerdem fließen Angaben ein, die Nutzer – sowohl Immobilienbesitzer als auch mögliche Interessenten – eingeben. Dazu gehören auch Informationen zu einzelnen Immobilien wie Wohnungstyp, Flächengrößen oder Lage. Mit Hilfe von Big Data und künstlicher Intelligenz werden auf dem „digitalen Vormarkt“, wie Scoperty diese Datenbasis nennt, die Schätzwerte ermittelt. Scoperty wolle mit der Veröffentlichung der Schätzwerte Eigentümern und Käufern helfen, Entscheidungen rund um Immobilienfragen zu treffen, teilte das Unternehmen mit. „Wir wollen die Spannweite der Schätzwerte zeigen und damit zu einer verbesserten Schätz-Genauigkeit beitragen“, sagte Dr. Michael Kasch, Gründer und Geschäftsführer der Scoperty GmbH, bei der Präsentation der Zahlen.
Ziel sei, die Datenbasis auszubauen und Schätzwerte für möglichst alle Wohnimmobilien – über 7,8 Millionen in NRW und mehr als 35 Millionen in Deutschland – bereitzustellen. Scoperty ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ING Bank N.V. und der Sprengnetter GmbH, die auch Transaktions- und Angebotsdaten liefert.