Stadtentwicklung Radweg soll am Uerdinger Rheinufer entstehen

Uerdingen · Nächstes Jahr wird der Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben. Fertigstellung nicht vor 2024.

Der Streifen unterhalb des Uerdinger Rheinufers soll zum Radweg werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die alten Gleise, der aufgeplatzte Asphalt, der Wildwuchs, das Kopfsteinpflaster, der graue Beton. Verlassen sieht das Areal des Unteren Werftgeländes am Uerdinger Rheinufer aus. Eine bisher ungenutzte Fläche, ein Überflutungsgebiet, nicht öffentlich zugänglich und im Besitz der Hafen GmbH.

Damit soll aber bald Schluss sein. Dann soll der Streifen entlang der Uerdinger Promenade funktional umgestaltet werden. Ein Radweg ist vorgesehen in den Entwürfen der Stadt. Das Stück soll von der Rheinbrücke bis zur Hohenbudberger Straße im Norden führen und schließlich auch den Radschnellweg „Krefelder Promenade“ mit dem Pendant auf Duisburger Stadtgebiet und im Ruhrgebiet verbinden.

Die Umgestaltung des Unteren Werfts sei neben dem Umbau der Herberzhäuser „das Leuchtturmprojekt“ aus dem Integrierten Handlungskonzept für Uerdingen, wie es Norbert Hudde, Leiter der Stadt- und Verkehrsplanung, ausdrückt. Der Rat hatte über dieses in 2017 beschlossen. „Wir wollen das Herz Uerdingens baulich aufwerten“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Präsentation.

Neben dem Fahrradweg soll im mittleren Teil des insgesamt etwa 1,7 Kilometer langen Streifens am Fuße der Rheindeichböschung auch eine attraktive Aufenthaltsfläche entstehen. Die von der Stadt bereits vorgestellten kurzfristig umsetzbaren Ideen wie Stadtstrand und Lifestyle-Treffpunkt sind da nur der Anfang und eine Übergangslösung. Sie sollen in den nächsten Jahren als eine Art Testballon dienen. Bis zur Realisierung des Radweges wird es ohnehin noch einige Jahre dauern. 2021 soll der EU-weite Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben werden. Dieser wird etwa sechs Monate dauern. Bis Fördermittel nach der Vergabe bewilligt seien, würde es wohl noch bis in die zweite Hälfte von 2022 dauern, so Hudde. Im Frühjahr 2023 könnte dann die Baustelle eröffnet werden. Frühestens 2024 sei mit einer Fertigstellung dann zu rechnen. Der Entwurf sieht Kosten von etwa 5,7 Millionen Euro vor. 80 Prozent davon sollen ausschließlich Gelder aus Fördertöpfen von Bund und Land sein.

Der Bewerber soll Lösungen finden, wie er beispielsweise die Orte Pumpwerk, Rhine Side, Restaurant La Riva und den Uerdinger Ruderclub als „Eingangstore“ einbindet. Der mittlere Abschnitt an der Deichböschung soll ein Angebot für tägliche Freizeitnutzer als auch für temporäre Veranstaltung wie Feste ermöglichen. Eine technische Infrastruktur wie Stromleitung und fließendes Wasser muss dafür installiert werden. Auch sei die Frage zu klären, wie der Steiger künftig erreichbar sein soll und angebunden wird. Zudem soll der Kran am Zollamt als „Landmarke und Identifikationspunkt“ dienen. Sein zukünftiger Standort obliegt den Ideen der Gestalter. Auch müsse sich das Wohnprojekt Rheinblick direkt nebenan harmonisch in das Gesamtprojekt einfügen lassen. Zum Rhein hin müssen entlang der Strecke zudem Absturzsicherungen wie Zäune errichtet werden. „Die Stadt hat die rechtliche Vereinbarung mit dem Eigentümer, der Hafen GmbH, über die Nutzung der Fläche (...) bereits schriftlich getroffen“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.