Verkehr Wittener Straße: Anwohner fordern sicheren Übergang
Sprockhövel. · Gerade für Kinder sei die Situation aufgrund rasender Autofahrer gefährlich.
„Wie wollen Sie handeln?“, fragen die Familien Lück, Mischke, Wissmann und Hagemann durch ihren Sprecher Thomas Koch in einem offenen Brief unter anderem Bürgermeister Ulli Winkelmann und sprechen dabei das Dilemma auf der Wittener Straße (B 234) an, wo im Bereich Rennebaum eine geschützte Querung fehlt.
Vor allem aus Richtung Haßlinghausen kommend, betrachten viele Autofahrer die Beschränkung auf 50 Stundenkilometer wohl nur als unverbindliche Empfehlung und machen eine Überquerung der gerade erst sanierten Wittener Straße zu einem höchst gewagten Unterfangen. „Man muss schon einen günstigen Moment erwischen, um die gegenüber liegende Straßenseite problemlos zu erreichen“, meint Thomas Koch beim Ortstermin.
Anwohner hoffen auf Hilfe der Politik – die kennt das Problem
„Gerade jetzt wäre die passende Gelegenheit, dieses Problem im Zuge der durchzuführenden Arbeiten anzugehen. Leider scheint es uns so, dass von lokalpolitischer Seite die Chance völlig vertan wird“, heißt es weiter in dem offenen Brief, in dem eine Querungshilfe, Ampel, Verkehrsinsel oder aber eine stationäre Radarfalle ins Gespräch gebracht werde, um Kinder, Menschen mit Mobilitätsproblemen oder Erwachsene wirksam zu schützen.
Erschwert wird die Überquerung der Fahrbahn noch durch seitlich parkenden Autos, die Fußgängern wie auch den aus beiden Seiten kommenden Fahrzeugen die Sicht behindern. „Noch fahren die Autos relativ vorsichtig, weil noch die Fahrbahnmarkierung fehlt“, sieht Stefanie Koch bei endgültiger Fertigstellung dieses Bereichs der Wittener Straße am Sprockhöveler Ortsausgang noch größere Probleme auf die Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen 25 im Quartier lebende Kinder, zukommen. „Eine geeignete Stelle für einen Fußgängerüberweg wäre der Bereich Bus Haltestelle Hiddinghausen“, schlägt Berenice Hagemann vor und hofft auf zeitnahe Hilfe der Stadt Sprockhövel.
Die Übermittlung dieses flammenden Appells der Anwohner im Bereich Wittener Straße 110 an den Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien schien allerdings auf Kommunikationsprobleme zu stoßen, denn auf Nachfrage im Büro des Bürgermeisters heißt es, dass dieser offene Brief im Rathaus offensichtlich gar nicht angekommen sei.
Bürgermeister Ulli Winkelmann bestätigte, dass er lediglich durch die WZ von diesem offenen Brief erfahren habe, er deshalb auch nicht offiziell Stellung nehmen könne. Allerdings räumte der scheidende Bürgermeister ein, dass er täglich mit diesem Problem konfrontiert werde, weil er diese Stelle auf der Fahrt nach Hause passiere. In Anbetracht dessen, dass es sich bei der Wittener Straße mit der B 234 um eine Bundesstraße handele, verwies Winkelmann darauf, dass hier Straßen NRW zuständig sei.