Sprockhövel Parteien sind für Schilder gegen Rassismus

Die Parteien haben einstimmig abgestimmt und wollen ein Zeichen gegen Rassismus setzen.

Ulli Winkelmann war stolz auf das einstimmige Votum.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Derlei Einigkeit gibt es unter den politischen Vertretern wohl selten. Erst recht bei der Wahlkampfstimmung, die in der Stadt herrscht. Doch wenn es gegen Rassismus in Sprockhövel geht, sind sich alle demokratischen Parteien einig. Rassismus habe keinen Platz in der Stadt, die nicht nur die Wiege des Bergbaus, sondern auch der Integration im Lande ist. Das soll nun auch symbolisch an allen Ortseingängen verdeutlicht werden. Dort wird die Botschaft „Sprockhövel hat keinen Platz für Rassismus“ dauerhaft platziert.

Gemeinsam verfassten die Parteivertreter von SPD, CDU, Grünen, FDP, WFS, MiS und Linken einen Antrag, der von Linkenvertreter Christian Preuss vorgelesen wurde. „Ich traue mich gar nicht zu fragen, ob es Gegenstimmen gibt“, sagte der demnächst scheidende Bürgermeister Ulli Winkelmann, der sich während seiner gesamten Amtszeit für Solidarität eingesetzt hat. Natürlich brauchte er mit keiner Gegenstimme und Enthaltungen rechnen.

So unterschiedlich und teilweise aggressiv die politischen Standpunkte in den letzten Wochen auch vertreten wurden, so einig sind sich die Ratsvertreter bei diesem Thema. „Das ist das erste Mal in meiner Amtszeit, dass wir so ein einstimmiges Ergebnis haben und bei dem sich alle 41 Vertreter ohne jegliche Diskussion einig sind“, sagte Winkelmann.

Die Idee geht auf einen Antrag der Sprockhöveler Flüchtlingshilfe und der evangelischen Kirchengemeinde Sprockhövel-Bredenscheid von Ende Juni zurück, die Winkelmann baten, ein Zeichen gegen Rassismus in der Stadt zu setzen.

Mit dem Antrag wollen die Parteien verdeutlichen, dass Extremismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und jegliche gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit die Würde des Menschen und damit die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland in ihren Grundfesten berührt und sie das nicht zulassen wollen. Sprockhövel sei eine weltoffene, vielfältige, tolerante und internationale Stadt, die von unterschiedlichen Kulturen und einem friedlichen Zusammenleben aller ihrer Menschen profitiere.