Überblick Räumung in Lützerath auf Zielgeraden: Spezialkräfte sollen Aktivisten aus Tunneln holen
Erkelenz · Die Polizei hat mit der Räumung des letzten Gebäudes in Lützerath begonnen. Nach wie vor harren Klimaaktivisten in einem Tunnel aus – nun sind laut Polizei Spezialkräfte nötig.
Nach wie vor harren in Lützerath zwei Klimaaktivisten in einem Tunnel aus – um sie dort herauszuholen, sind nach Polizei-Angaben Spezialkräfte von Feuerwehr und THW nötig. „Ich finde es einfach schlimm, welche Gefahren diese Menschen auf sich nehmen, für sich“, sagte der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach am Freitag, nachdem er ein Stück weit in den Tunnelschacht hineingestiegen war. Die Konstruktion sei nicht sicher, die Sauerstoffversorgung sei auf Dauer nicht sichergestellt, sagte Weinspach. Er gehe allerdings davon aus, dass derzeit keine akute Gefahr für die beiden Personen bestehe. Ob sie festgekettet seien, wisse er nicht. „Kontaktbeamte versuchen gerade, Kontakt aufzunehmen und mit den Betreffenden zu sprechen“, sagte er. Deren Kommunikation mit Telefon funktioniere nicht mehr, man versuche es jetzt mit Funkgeräten.
Die Polizei räumt den von Klimaaktivisten besetzten Ort Lützerath am Rande des rheinischen Braunkohletagebaus seit Mittwoch. Er soll zur Kohlegewinnung abgerissen werden.
11.10 Uhr: Polizei beginnt mit Räumung des letzten Gebäudes in Lützerath
Die Polizei hat am Freitag mit der Räumung des letzten Gebäudes in Lützerath begonnen. In dem zu Erkelenz gehörenden Ort direkt an der Kante des rheinischen Braunkohletagebaus halten sich nur noch wenige von den ursprünglich mehreren Hundert Klimaaktivisten auf, die sich der Räumung widersetzen. Allerdings sitzen noch zwei Aktivisten in einem unterirdischen Tunnel, was die Lage für die Polizei verkompliziert.
Lützerath soll abgerissen werden, damit der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern kann. Dies sei zur Aufrechterhaltung der Energiesicherheit dringend nötig, sagen RWE und die nordrhein-westfälische Landesregierung. Die Aktivsten bestreiten das unter Hinweis auf Studien. Demnach würde die Kohle aus dem derzeitigen Tagebau ausreichen.