Viele Fahrzeuge sind defekt RE 10: Züge im Stundentakt unterwegs
<irwordspace style="word-spacing 025em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Niederrhein </irglyphscale></irwordspace> · Auch am Dienstag gingen die Probleme beim Niersexpress weiter. Erneut waren nicht genug Fahrzeuge verfügbar, deshalb war der RE 10 nur im Stundentakt unterwegs. Wie es weitergeht, ist offen.
Wer am Dienstag mit dem Niersexpress fahren wollte, musste viel Geduld aufbringen. Denn die Probleme auf der Strecke gehen weiter. Wie berichtet, sind aktuell besonders viele Züge defekt. Daher hatte die Rhein-Ruhr-Bahn bereits am Montag den Fahrplan ausgedünnt. Der Zug fuhr nur jede Stunde statt alle 30 Minuten. Da sich die Situation nicht verbessert hat, ging es auch am Dienstag im Stundentakt weiter. Wer am Morgen von Kevelaer aus in Richtung Krefeld unterwegs war, musste sich zudem auf volle Züge einstellen. Weil der Niersexpress seltener fährt, wollen dann eben auch mehr Menschen in die Waggons. Auf einem Video vom Bahnhof in Kevelaer ist zu sehen, wie eng die Fahrgäste zusammenstehen. Und die Haltepunkte in Geldern, Aldekerk und Kempen kamen ja erst noch.
Und wenn es schlecht läuft, passiert oft auch noch etwas, das die Situation noch weiter verschärft. Bei Bedburg-Hau war am Dienstag auch noch ein Bahnübergang defekt. Die Folge: Die Züge dürfen dort nur langsam fahren. Das führt zu Verspätungen und Teilausfällen, was im Endeffekt oft nichts anderes als den Totalausfall einer Fahrt bedeutet.
Ob sich die Lage auf absehbare Zeit bessert, scheint offen zu sein. „Wir können uns bei den Fahrgästen nur für die Situation entschuldigen“, so Tim Nowak von der zuständigen Rhein-Ruhr-Bahn. Die Leitstelle habe sich am Montagabend die Fahrzeuglage angesehen und dann entschieden, dass am Dienstag nur im Stundentakt gefahren wird. Wie es am Mittwoch und in den kommenden Tagen aussehen wird, ist derzeit völlig offen. „Wir können nur von Tag zu Tag schauen“, so Nowak.
Hintergrund der angespannten Lage sind ungewöhnlich viele defekte Züge. Hinzu kommen Fahrzeuge, die in der Hauptuntersuchung sind. „Diese Überprüfungen sind turnusmäßig geplant, aber Schäden an anderen Fahrzeugen lassen sich natürlich nicht vorhersehen“, sagt der Rhein-Ruhr-Bahn-Sprecher. Wie etwa der Getriebeschaden einer Lok, die kurz vor Weihnachten auf der Strecke bei Kleve liegengeblieben war. Auch dieser Zug wird aktuell repariert.
Ersatzfahrzeuge zu bekommen, sei schwer und kaum möglich. Dass die Züge offenbar reparaturanfällig sind, könnte daran liegen, dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Sie fahren seit 2008 auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Kleve und haben in der Zeit zahlreiche Kilometer heruntergespult. So massive Probleme wie jetzt beim RE 10 gebe es auf anderen Strecken nicht. Gefahren wird dort mit Fahrzeugen vom Typ Lint 5, beim RB31 zwischen Xanten und Duisburg ist die Rhein-Ruhr-Bahn mit Wagen vom Typ Lint 1 unterwegs. Dort gibt es offenbar nicht so viele Probleme.
Es sei aber nicht möglich, einfach die Lint-1-Fahrzeuge für den Niersexpress einzusetzen. Einmal seien sie nicht koppelbar und zudem seien auch davon nicht genug Fahrzeuge verfügbar. Also werden sich die Fahrgäste beim Niersexpress wohl noch länger auf Probleme einstellen müssen. Im Portal zuginfo.nrw heißt es auf jeden Fall, dass es „Kapazitätsengpässe aufgrund der Reparatur an mehreren Zügen“ voraussichtlich bis zum 8. Februar geben wird.
Die Strecke wird ab 2028 neu ausgeschrieben, dann sollen moderne Züge unterwegs sein, die der VRR stellt. Mancher äußert da bereits den Verdacht, dass die Rhein-Ruhr-Bahn keine neuen Fahrzeuge anschaffe, weil ab 2028 die Züge ja ohnehin gestellt werden. „Dieser Aussage kann ich nur vehement widersprechen“, sagt Nowak. Die Rhein-Ruhr-Bahn nehme die Auftrag sehr ernst und werde sicher bis 2028 nicht einfach untätig sein. Er verwies noch einmal darauf, dass die Rhein-Ruhr-Bahn bereits externe Partner mit zusätzlichen Reparaturarbeiten beauftragt habe und man alle Optionen prüfe, um Fahrzeuge zu bekommen. Aber das sei momentan eben sehr schwierig.