Krefeld grillt Grillen: Das sind drei Tipps für den Winter

Meerbusch · Die Grillsaison beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember – das wissen eingefleischte Griller. Doch was passt in der Winterzeit eigentlich am besten? Wir stellen drei Ideen vor.

Der Lachs vom Zedernholzbrett bekommt durch das leichte Ankokeln des Holzes ein sanftes Raucharoma.

Foto: Oliver Schaulandt

Grillen im Winter – das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch es bietet eine ganz besondere Atmosphäre und Erfahrung, die viele Menschen begeistert. Wenn die kalte Luft um uns herum weht und der Schnee leise auf den Boden fällt, dann verwandelt sich das Grillen in ein festliches Ereignis. Der Duft von frisch gegrilltem Fleisch und Gemüse, kombiniert mit der warmen Glut des Grills, schafft eine einladende Stimmung, die zum Verweilen einlädt. Zudem ist das Grillen im Winter eine wunderbare Möglichkeit, Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, während man sich um das Feuer versammelt und die winterliche Landschaft genießt – sofern es denn das vor allem um diese Jahreszeit herum häufig usselige Wetter am Niederrhein auch zulässt. Wir schlagen drei Rezepte vor, die selbst im rheinischen Winter vom Grill besonders gut schmecken. Die Angaben sind für jeweils vier Portionen berechnet.

Lachs vom Zedernholzbrett
auf Kräuterbett

Zutaten: 1 ganze Lachsseite, frische gemischte italienische Kräuter am Stiel (Rosmarin, Thymian, Oregano, Salbei, Majoran), 1 Zitrone, Fleur de Sel

Zubehör: 2 Zedernholzbretter (ca. 30 x 14 Zentimeter, gibt es auch in 40 x 15 Zentimeter), Kerntemperaturmesser (gibt es beides im Grillzubehör)

Zubereitung: Am Vorabend Zedernholzbretter in Wasser einlegen, so dass sie gut gewässert (richtig nass) sind. Mit einem scharfen Messer Haut vom Lachs abziehen. Lachs aufs Brett legen und anschließend so abschneiden, dass der Lachs genau auf das Brett passt. Die übrigen Stücke aufheben. Kräuter großzügig auf die Bretter verteilen, anschließend den Lachs auf die Kräuter legen. Lachs der Länge nach leicht einschneiden. Zitrone halbieren und den Saft auf der Lachs träufeln, anschließend Fisch mit Fleur de Sel würzen. Die Bretter mit dem Lachs auf den Grill bei direkter Hitze legen und bei geschlossenem Deckel, bis der Lachs eine Kerntemperatur von 54 Grad erreicht hat, grillen. Portionsweise anrichten. Dazu passen zum Beispiel Folienkartoffeln mit Kräuterquark.

Wildschweinrücken aus dem
Sous Vide mit Schmorzwiebeln

Zutaten: 1,5 kg Wildschweinrücken mit Knochen, 2 Knoblauchzehen, 1 Zwiebel, 150 ml Rotwein, 150 ml Rinderfond, 1/2 Orange. Für die geschmorten Zwiebeln: 250 g Zwiebeln, 250 ml Rotwein, 2 EL Rohrzucker, 2 Zweige frischer Thymian.

Zubehör: Sous Vide Gerät (gibt es als Stab oder als Gerät mit Wasserbehälter), Vakuumierer mit Folien

Zubereitung: Das Fleisch wird vorsichtig von beiden Seiten des Knochens geschnitten, entlang der Wirbelsäule, so dass am Ende zwei Fleischstücke bleiben. Dazu wird mit einem Filiermesser längst an der Wirbelsäule entlang geschnitten und somit das Fleisch abgelöst. Das Ganze wird auf der anderen Seite wiederholt, so dass es besagte zwei Fleischstücke ergibt. Anschließend den Topf mit dem Sous Vide vorbereiten – das Wasser soll die gewünschte Temperatur schon haben, wenn das Fleisch hingelegt wird. Pfeffer, Salz, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter gemeinsam in einem Mörser zerstoßen und mit diesem „Rub“ das Wildschwein würzen. Anschließend wird es vakuumiert und im Sous Vide auf eine Kerntemperatur gebracht – je nach Geschmack. Ein etwa drei Zentimeter dickes Stück Fleisch ist bei 52 bis 55 Grad medium rare, bei 55 bis 60 Grad medium und bei 60 bis 65 Grad well done. Für alle Garstufen sollte das Fleisch etwa 45 bis 50 Minuten im Sous Vide liegen. Wichtig dabei ist, dass das gesamte Stück vollständig im Wasser liegt. In der Zwischenzeit biete es sich an, die restlichen Zutaten vorzubereiten: Zwiebeln und Knoblauch schälen. Die Zwiebeln vierteln, dabei eine Zwiebel für die Orangensoße zur Seite zu legen. Die Zwiebelviertel zusammen mit dem Lorbeerblatt und dem Thymian in kochendem Wasser für etwa fünf Minuten blanchieren. Die Zwiebeln abgießen und in Öl anschwitzen. Anschließend mit Rotwein ablöschen und mit Zucker, Nelken, Salz und Pfeffer würzen. Alles für ca. 20-30 Minuten köcheln lassen, bis der Wein auf ca. 1/3 der Menge eingekocht ist. Die zur Seite gelegte Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. Nach Ablauf der Zeit den Wildschweinrücken aus dem Beutel nehmen und auf dem Grill bei etwa 200 Grad grillen. Danach das Fleisch etwas ruhen lassen. Im Fleischsaft des Wildschweins die kleingehackte Zwiebel und den Knoblauch anschwitzen und anschließend mit Rotwein ablöschen. Rinderfond bzw. Gemüsebrühe und abgeriebene Orangenschale hinzugeben und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sich die Soße auf etwa 1/3 reduziert hat. Den Rücken aufschneiden und mit Soße und Zwiebeln servieren. Als Beilage eignen sich besonders Klöße und Spätzle; ein optisches Highlight ist ein Kartoffelstampf aus lila Kartofffeln.

Gefüllter Bratapfel mit
Haselnüssen

Zutaten: 4 große Kochäpfel (zum Beispiel Braeburn oder Jonagold), 180 ml Orangensaft; für die Streusel: 1 EL Haferflocken, 4 EL gehackte und geröstete Haselnusskerne ohne Haut, 1 TL fein geriebene Haut von einer Orange, 1/4 TL gemahlener Zimt, 1/2 TL Kardamon, Salz (etwa eine Prise), 2 EL Butter

Zubehör: Gusseiserne Pfanne (alternativ: Backform), Apfelausstecher

Zubereitung: Der Grill wird für indirekte Hitze vorbereitet und sollte etwa 175 Grad heiß sein. Zutaten für die Streusel mit Ausnahme der Butter vermischen, danach die Butter in der Mischung verreiben, so dass Streusel entstehen. Von den Äpfeln am Stiel einen Deckel abschneiden und anschließend mit dem Ausstecher das Kerngehäuse entfernen, so dass noch etwa ein Zentimer Fruchtfleisch bleibt. Das entstandene Loch mit den Streuseln füllen, so dass die Masse bis zum Rand reicht. Äpfel mit der Füllung nach oben in die Pfanne (oder Form) setzen und den Orangensaft rings herum angießen. Dann die Äpfel über der indirekten Hitze bei geschlossenem Deckel etwa 45 Minuten grillen, bis sie weich sind (aber noch ihre Form haben) und die Streusel eine goldbraune Farbe angenommen haben. Dabei nach jeweils 15 Minuten die Äpfel mit dem Orangensud überträufeln. Nach etwa 25 Minuten die Form (oder Pfanne) drehen, um die Äpfel gleichmäßig zu garen. Wenn sie fertig sind, zusammen mit dem Vanilleeis servieren.