Football Rhein Fire mit guter Zuschauerbilanz

Headcoach Jim Tomsula bekommt mit Blick auf die kommende Spielzeit mehr Einfluss – auch auf die Zusammenstellung des Kaders. 

(tino) Rhein Fire hat die Play-offs verpasst. Um den Titel in der European League of Football (ELF) in der Saison 2022 spielen die Hamburg Sea Devils und die Vienna Vikings. Und doch ist man im Rhein Fire-Headquarter mit der ersten Saison nach 15-jähriger Pause in der wohl stärksten europäischen American Football-Liga zufrieden. „Zusammenfassend mit Blick auf alle Bereiche ziehen wir eine positive Bilanz“, resümiert Rhein Fire-Gesellschafter Martin Wagner. „Merkwürdig ist jetzt, dass wir durch das Verpassen der Play-offs an den Wochenenden viel Freizeit haben.“

Die wird aber bereits jetzt durch Headcoach Jim Tomsula minimiert. „Jim ist mit der Saison nicht zufrieden. Er will immer Meister werden“, so Wagner. „Deshalb wird er sich noch mehr in die Organisation einbringen. Er steht uns jetzt durchgehend zur Verfügung. Er wird in allen sportlichen Bereichen das letzte und entscheidende Wort haben“. Um seine neue Machtfülle im Bereich von Spielern und Trainern zu dokumentieren, erhält er den Titel „President of Football Operations“.

Die Vorbereitungen für die neue Saison sind schon in vollem Gange. Es wurde bereits analysiert, beurteilt und abgewogen. „Wir werden 25 bis 30 Prozent der Mannschaft behalten“, macht Wagner klar. „Für den Rest haben wir jetzt schon viele und teilweise überraschende Bewerbungen erhalten. Das gleiche gilt für die freiwerdenden Positionen im Trainerteam.“ Er weiß aber auch, dass der ein oder andere Spieler den man halten will, den Verein verlassen wird. „An unseren sehr guten Spielern sind verständlicherweise auch andere Clubs interessiert“, so Wagner. „Und wenn jemand über den Football die Welt sehen möchte, dann geht er eben ins Ausland, wenn sich die Chance bietet.“ Einen der Gründe für die gestiegene Attraktivität des Düsseldorfer Football Franchises sieht Wagner in den Zuschauern. „Vor der Saison hatten wir mit einen Schnitt von 3000 bis 5000 Zuschauern gerechnet“, verrät Wagner. „Gelandet sind wir bei einem Schnitt von 9000 und haben den Zuschauerrekord der Liga mit 12 000 für die Partie gegen Frankfurt Galaxy aufgestellt.“ Das garantierte die wohl beste Stimmung in allen der zwölf ELF-Stadien. „Wir haben bei der Fire-Party im Umfeld der Spiele auch direkt geklotzt. Wir waren mutig und haben für jedes Spiel eine Live-Band geholt“, konstatiert der Gesellschafter. „Dadurch konnten wir alte Rhein-Fire-Fans reaktivieren und neue gewinnen.“ Es sei zwar noch ein weiter Weg bis man die Zuschauerzahlen der alten Rhein-Fire-Zeiten erreiche, aber die ersten Schritte in diese Richtung seien gemacht.

Das gute Publikumsinteresse verhalf dem Wirtschaftsunternehmen Rhein Fire zu einer ausgeglichenen Bilanz. „Wir hatten einen Sockel-Finanzierung durch Sponsoren abgedeckt. Den Rest mussten wir über weitere Sponsoren-Akquise und Zuschauereinnahmen hereinholen“, erläutert Wagner. „Das hat ordentlich geklappt, obwohl wir uns in der Ausgabenseite manchmal gewundert haben.“ So habe er bedröppelt geguckt, als er in der Abrechnung der Nebenkosten für das Stadion die Rechnung für den Bereich Security gesehen habe.Die sportliche Bilanz fällt mit 7:5 Siegen positiv aber nicht überragend aus. Nach einer Siegesserie musste die Mannschaft in der Saisonmitte einige Niederlagen hinnehmen.