Basketball Trauer um Geschäftsführer überschattet Pokalfinale

Grevenbroich. · Hubert Fußangel starb am Samstag. Elephants gewannen das Rückspiel, der WBV-Pokal ging aber an Dorsten.

Rund 1000 Zuschauer sorgten beim zweiten Finale um den WBV-Pokal in der Großsporthalle am Torfstecherweg in Gustorf für eine Gänsehaut-Atmosphäre.

Foto: Michael Ritters

Am Morgen vor dem Rückspiel im WBV-Pokalfinale gegen die BG Dorsten, die zwei Tage zuvor mit dem deutlichen 90:67-Heimsieg eigentlich schon alles klargemacht hatte, traf der plötzliche Tod von Geschäftsführer Hubert Fußangel die Basketballer der NEW Elephants bis ins Mark. Der in Grevenbroich bestens vernetzte Steuerberater hatte in zwei äußerst produktiven Jahrzehnten als Geschäftsführer und Kassierer alle Höhen und Tiefen der Korbjäger hautnah miterlebt. „Er war es, der mich vor sieben Jahren nach Grevenbroich geholt hat“, sagte ein sichtlich angefasster Hartmut Oehmen. Bei der Schweigeminute für den knorrigen, aber hochsensiblen Gemütsmenschen, dessen Lieblingsspieler Marko Boksic zum wertvollsten Elephants-Akteur der abgelaufenen Saison gekürt wurde, standen vielen der 1000 Zuschauer in der Sporthalle Gustorf Tränen in den Augen.

Simon Bennett geht,
viele Spieler wollen bleiben

In sein Abschiedsspiel als Trainer schickte Oehmen das Team mit diesem Appell: „Dies ist vielleicht das letzte Spiel, in dem Hubert im Zusammenhang mit den Elephants erwähnt wird – und das soll nicht mit einer Niederlage verbunden sein.“

Und die Mannschaft hörte zu, gewann mit 83:79. „Die Jungs haben das unfassbar sensationell umgesetzt“, fand Oehmen. Auch wenn das Ergebnis freilich nicht zum Pokalgewinn reichte.

Simon Bennett, als Chefcoach in die Saison gegangen und aufgrund der akuten Personalprobleme im Laufe der Saison wieder in seine Rolle als spielender Co-Trainer geschlüpft, trumpfte zum Abschied – der Banker verlegt seinen Lebensmittelpunkt nach Dortmund – auf. Der 34-Jährige sorgte mit seinen erfolgreichen Würfen von jenseits der Drei-Punkte-Linie dafür, dass die Elephants zweimal bis auf 13 Punkte davonzogen, das letzte Mal beim 84:71 in der 38. Minute. „Da ist uns schon ein wenig das Herz in die Hose gerutscht“, gab Dorstens wiederum starker Center Willi Köhler ehrlich zu.

Dass es am Ende zwar zum eingeforderten Sieg reichte, aber nicht zum vierten Pokal-Triumph seit 2003, störte Oehmen zwar schon, „ich will immer gewinnen“, verdarb ihm jedoch nicht seinen zweiten Abschied vom Trainerjob: „Mit diesem sehr emotionalen Spiel bei krass fairer Atmosphäre, an der die mega-sympathische Truppe aus Dorsten entscheidenden Anteil hatte, endet auch für mich ein Abschnitt auf tragisch-schöne Weise.“ Oehmen bleibt dem Verein als Manager und Macher erhalten. Auch viele Spieler wollen bleiben. „Aber es wird Änderungen geben“, stellt Oehmen klar.