Basketball Elephants-Manager Oehmen schlägt vor Derby in Düsseldorf moderate Töne an
Neuss. · Eine Kampfansage vor dem Spiel des Basketball-Regionalligisten aus Grevenbroich bei den favorisierten ART Giants bleibt aus.
Eigentlich ist Hartmut Oehmen ein Mann der Attacke. Doch ausgerechnet vor dem Derby am Samstag beim Tabellenführer ART Giants Düsseldorf (19 Uhr, neue Dreifachhalle am Comenius-Gymnasiumn in Oberkassel) schlägt der Manager des Basketball-Regionalligisten NEW Elephants leise Töne an – und das liegt nicht an seiner etwas angeschlagenen Gesundheit. Obwohl der Tabellenzweite beim Primus antritt, ist das für ihn kein Riesenspiel. „Düsseldorf hat in der Tabelle 100 000 Punkte Vorsprung und geht am Ende der Saison zu Recht hoch in die Pro B“, sagt Oehmen.
Genau genommen sind es nur acht Punkte, doch selbst dieses Polster sollte dick genug sein, daran lässt Oehmen keinen Zweifel. Seine Einschätzung: „Wenn die gegen uns gewinnen, sind die durch. Und selbst bei einer Niederlage passiert denen nichts mehr.“
Trotz ihrer guten Platzierung haben die Elephants ihren Fokus längst auf die Spiele im WBV-Pokal gelegt und damit auf einen Wettbewerb, in dem eine realistische Chance besteht, die Saison mit einem Titel abzuschließen. In Düsseldorf sehen sich die Grevenbroicher dagegen als klare Außenseiter. Oehmen: „In den ersten Spielen hatten die ein paar Mal extremes Glück, aber mittlerweile brauchen die das nicht mehr. Die schlagen jetzt jeden Gegner souverän.“
Möglich macht das ein für diese Liga herausragend bestückter Kader um die Topscorer De’Shaun Cooper (15,6 Punkte im Schnitt) und den Ex-Grevenbroicher Dainius Zvinklys (14,3). Was das im Detail bedeutet, macht Oehmen am erst wenige Tage zurückliegenden 83:63-Sieg über Deutz klar: „Jamal Smith ist eigentlich ein Guter, erzielt aber in diesem Spiel nur drei Punkte. Das interessiert jedoch keinen, denn da gibt es ein Dutzend Spieler, die jeden Gegner standesgemäß beerdigen können. Der siebte, achte Mann bei denen würde in jeder anderen Mannschaft in der Starting Five stehen“, sagt Oehmen: Das ist wie bei einem Haifisch: Bricht dem ein Zahn ab, wächst sofort ein neuer nach – und der ist genauso scharf wie der alte.“
Um die Einstellung der Spieler macht sich Oehmen keine Sorgen
Das bedeutet indes keineswegs, dass die Elephants, die das Hinspiel mit 71:80 verloren, das Match bereits abgehakt haben. Oehmen kennt seine zuletzt fünfmal in Folge siegreichen Pappenheimer, die in den Partien gegen Salzkotten, Kamp-Lintfort und Haspe nur mäßig motiviert schienen. „Ein Vytautas Nedzinskas geht in ein Spiel gegen Haspe mit dem Gedanken, dass wir sowieso gewinnen – und entsprechend spielt er auch. Das passiert gegen Düsseldorf nicht.“ Zumal die Elephants in der Landeshauptstadt schon oft für Angst und Schrecken gesorgt haben.
Oehmen erinnert sich noch gut ans vergangene Jahr, „als wir da in der Verlängerung ein Spiel gewannen, das wir eigentlich schon zweimal verloren hatten“. Und mit Blick auf die beiden Kollegen Shepherd und Terdenge fügt er grinsend an: „Wir haben in der Vergangenheit schon zweimal dazu beigetragen, dass in Düsseldorf der Trainer entlassen wurde.“ Ein Schicksal, dass dem aktuellen Coach Jonas Jönke selbst bei einer Niederlage erspart bleiben dürfte.