Handball Bayer verliert zweimal knapp

Dormagen. · Sowohl gegen Ferndorf (25:26) als auch gegen Balingen (25:27) lag der Handball-Zweitligist kurz vor Schluss noch vorne.

Benjamin Richter (am Ball) war gegen Balingen bester Dormagener. Er erzielte sieben Tore.

Benjamin Richter (am Ball) war gegen Balingen bester Dormagener. Er erzielte sieben Tore.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

In der Nachbarschaft wurde ausgelassen der Beginn der Session gefeiert, bei den Handballern des TSV Bayer Dormagen herrscht jetzt schon Katerstimmung wie an Aschermittwoch. Zwei Tage nach der 25:27 (10:12)-Niederlage gegen HBW Balingen-Weilstetten kassierte der Zweitligist am Sonntag eine 25:26 (13:13)-Pleite im Aufsteigerduell beim TuS Ferndorf und brachte dabei das Kunststück fertig, in den letzten sieben Minuten eine 24:21-Führung zu verspielen.

„Da fehlen mir die Worte“, gab TSV-Trainer Ulli Kriebel nach der sechsten Niederlage in Folge zu. In seinen Augen hatte sein Team vor 1047 Zuschauern in der Sporthalle Stählerwiese „55 Minuten fast alles richtig gemacht – und dann machen wir in der entscheidenden Phase solche Fehler.“

Nach dem 24:21 durch den überragenden Eloy Morante Maldonado (insgesamt acht Tore) häuften sich wie schon mehrfach in dieser Spielzeit Pleiten, Pech und Pannen. Dem im ersten Durchgang starken Nuno Rebelo unterliefen drei Fehlabgaben, die Ferndorf nutzte, um bis drei Minuten vor Schluss auszugleichen. Wobei die Hausherren auch von einer Zeitstrafe profitierten, die sich Lukas Stutzke (saß am Freitag wegen Erkältung nur auf der Tribüne) eingehandelt hatte, als er im Zurücklaufen Lukas Zerbe umstieß (56.). Julius Lindskog Andersson brachte die Siegerländer erstmals seit der 46. Minute (21:20) wieder in Führung, die Eloy Morante Maldonado 48 Sekunden vor Schluss ausglich. Doch das reichte nicht zum Punktgewinn, weil Junioren-Nationalspieler Mattis Michel elf Sekunden vor dem Abpfiff zum 26:25 traf.

Die Konkurrenz im
Abstiegskampf punktete

„Es fehlt der letzte Punch in der Schlussphase, so wie ihn Ferndorf hatte“, versuchte sich Kriebel an einer Analyse und forderte von seinen Schützlingen: „Aus den Jungs müssen jetzt Männer werden.“ Ob das reicht, um sich aus dem Abstiegsschlamassel zu befreien, darf bezweifelt werden. Nachdem die Konkurrenz am Wochenende punktete – Großwallstadt schlug Aue 32:24, Hagen setzte sich in Lübeck 25:21 durch, Dessau trotzte Erstliga-Absteiger TuS N-Lübbecke beim 24:24 einen Zähler ab –, beträgt der Abstand zum rettenden Ufer bereits vier Punkte.

Auch am Freitagabend gegen den Aufstiegsaspiranten HBW Balingen-Weilstetten fehlte Dormagen nicht fiel, aber letztlich stand der TSV abermals ohne Punkte dar. „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, gab Gästetrainer Jens Bürkle zu. Auch in dieser Begegnung hatte Dormagen kurz vor Schluss noch geführt, 25:24 stand es vier Minuten vor dem Ende.

Am kommenden Sonntag, 17 Uhr, kommt der ASV Hamm-Westfalen ins Bayer-Sportcenter. Der erteilte dem Wilhelmshavener HV jüngst eine 34:20-Abfuhr.