Lichtphänomen für Dreharbeiten bei Grevenbroich-Neurath Gewächshaus lässt Himmel glühen
Grevenbroich. · Vor drei Jahren sorgte das Farbspektakel in Neurath für Rätsel. Für einen Dokumentarfilm wurde es nun wiederholt.
Bis nach Neuss und in andere Kommunen war am Samstag nach 19 Uhr der rote Lichterschein am Himmel zu sehen – ähnlich wie im November 2015, als etliche Menschen über das rote Licht über Neurath rätselten. Die aktuelle „Himmelserscheinung“ steht mit dem damaligen Phänomen in engem Zusammenhang: Das „Tomatenglühen“ vor drei Jahren hat eine Gruppe Studenten der Kölner Kunsthochschule für Medien zu einem Dokumentarfilm inspiriert. Für Dreharbeiten wurde der spektakuläre Lichterschein wiederholt. Für Komparsen und Besucher war sogar ein Shuttle-Bus zur Frimmersdorfer Höhe organisiert worden.
Der Grund für den feuerroten bis orangefarbenen Schein im November 2015: Im großen Gewächshauspark neben dem Kraftwerk Neurath war für eine Tomartensorte eine neue Wachstumsbeleuchtung mit LED getestest worden, die für das bis Venlo sichtbare Glühen sorgte. Später verhinderten „Verdunkelungsmaßnahmen“ eine solche Ausbreitung. Nun wird zu diesem Ereignis ein Film gedreht.
„Das Cheers for Fears Festival hat Jonathan Omer Mizrahi, Student der Kunsthochschule für Medien und Regisseur, und einige weitere bei dem 50-minütigen Film mit dem Titel ,Die Nacht des bunten Himmels‘ unterstützt“, berichtet Andreas Niegl, ebenfalls Mitglied der Theater- und Performance-Gruppe. Geplant waren Großaufnahmen des Spektakels, außerdem sollten Komparsen aus Grevenbroich vor die Kamera treten, um die fast mystische Stimmung widerzuspiegeln. „Wir haben uns an die Stadt und an den Betreiber der Gewächshäuser gewandt und darum gebeten, dass er noch einmal die Lichter für unser Event anschaltet. Dazu war er gerne bereit“, freut sich Andreas Niegl. „Wir waren damals nicht selbst dabei, haben nur die Geschichten gehört und die Fotos gesehen.“ Der Film soll die Kraft des Lichts thematisieren.
Oben auf dem Windrad-Testfeld der Firma Windtest hatten die Studenten einen Pavillon aufgebaut, es gab heißen Tee und Kuchen. Nicht geplant war der anhaltende Regen. So kamen nicht so viele Besucher wie gewünscht.
Hartgesottene wollten sich den besonderen Anblick aber nicht entgehen lassen. „Ich erinnere mich ganz genau an den Abend vor drei Jahren, als sich der Himmel plötzlich rot färbte“, sagt Ellen Hahn. „Ich arbeite bei Windtest und kannte auch die Gewächshäuser. Aber der Anblick war schon gewaltig.“ Ralf Peters hatte sogar extra den Weg aus Würselen angetreten, um sich das „Tomatenglühen“ anzusehen.